Bottrop. . Bottrops Oberbürgermeister Bernd Tischler hat es NRW-Verkehrsminister Michael Groschek am Mittwoch nochmal persönlich gesagt. Unabhängig vom Votum der Nachbarstadt Gladbeck gegen einen Ausbau der Autobahn A 52 hält die Stadt Bottrop an den Plänen fest. Für Tischler bleibt der Ausbau „absolut notwendig“.

Unabhängig davon, dass die Nachbarstadt Gladbeck sich nach einem Bürgerentscheid aus dem Ausbau der B 224 zur Autobahn 52 verabschieden will - gerade erst hat der dortige Bürgermeister beantragt, das Projekt auf Bundesebene aus der Planung zu nehmen - hält Bottrops Oberbürgermeister Bernd Tischler an dem Autobahnbau fest.

Das bekräftigte er am gestrigen Mittwoch noch einmal gegenüber NRW-Verkehrsminister Michael Groschek und fünf Abgeordneten aus dem Verkehrsausschuss des Bundestages. Bei einem Ortstermin zunächst im Duisburger Hafen, anschließend an der B 224 in Bottrop ließ Tischler keinen Zweifel daran, dass der Autobahnabschnitt zwischen der A 2 und der A 42 „einen eigenen Verkehrswert aufweist, da er eine heute noch fehlende Nord-Süd-Verbindung zwischen den beiden vorhandenen Ost-West-Achsen herstellt“.

VerkehrFür Tischler bleibt der Autobahnausbau aus mehreren Gründen „absolut notwendig“: Weil die B 224 heute bereits autobahnähnliche Belastungen aufweise, müsse die Verkehrsabwicklung verbessert werden. Fallen bei einem Ausbau die Ampelanlagen weg, wirke sich dies durch die Verstetigung des Verkehrsflusses positiv auf die Lärm- und Abgassituation aus.

Lärmschutz

Zudem sei Lärmschutz wie er für die Gartenstadt Welheim, die Siedlung In Boymannsheide und den Bereich Kraneburg- und Walter-Spindler-Straße dringend nötig sei, nur über den Weg eines Autobahnbaus zu erreichen. Als weitere Ausbau-Gründe nennt Tischler, dass heute stark belastete Bereiche wie In der Welheimer Mark und an der Horster Straße beruhigt werden könnten.

Schließlich habe der Autobahnbau eine wirtschaftliche Bedeutung für Bottrop, indem er die Erschließung der geplanten Gewerbegebiete In der Welheimer Mark und Kraneburger Feld erst ermögliche. Gleiches gelte für Tengelmann, Ostermann, Alpincenter, Gewerbegebiet Arenberg-Fortsetzung und den Gladbecker Gewerbepark Brauck. Für Tischler besitzt die A 52 auch eine regionale Funktion: „Die Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur stärkt die wirtschaftliche Position des Emscher-Lippe-Raumes.“

Wirtschaft stimmt zu

Eine Auffassung, die von Vertretern der Wirtschaft in der Region geteilt wird, wie der Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer, Karl-Friedrich Schulte-Uebbing, und IHK-Präsident Benedikt Hüffer bestätigten. Sie führten bei dem gestrigen Treffen eine Delegation aus Unternehmens- und Kammervertretern an.