Bottrop.

In Gladbeck kommt wieder Bewegung in die Diskussion um den Ausbau der B 224. Der Gladbecker Arbeitskreis Stadtbildpflege will, dass die Bürger über eine „Umgehungsalternative zur A 52“ offiziell abstimmen und plant ein Bürgerbegehren.

Der Arbeitskreis lehnt einen Autobahnausbau auf der bestehenden B-224-Trasse strikt ab. Doch ein Ausbau werde irgendwann wieder auf der Tagesordnung stehen, ist man sich sicher und will sich deshalb jetzt positionieren: „Wenn A 52, dann nur umweltverträglich und mit Bürgerpartizipation.“ Nach wie vor bevorzugt der Arbeitskreis die Heege-Umgehungslösung, die die Straße mit durch ein Gelsenkirchener Landschaftsschutzgebiet führen würde. Die Umgehung durch die Heege soll durch einen Tunnel führen. Zwar lägen beide Autobahnkreuze dann auf Gladbecker Gebiet, doch einen großen Vorteil sieht der Arbeitskreis darin, dass weniger Zusatzspuren notwendig seien. Diese Lösung wäre ca. 100 Mio Euro preiswerter als die Möglichkeit, die beim Ratsbürgerentscheid zur Abstimmung gestanden habe. Der Flächenverbrauch wäre geringer, die Bauzeit kürzer und das Projekt umweltfreundlicher. Zudem wäre kein Grundstückskauf notwendig. Der Ausbau könne zudem ohne eine Sperrung der B 224 erfolgen.

In den nächsten Wochen will der Arbeitskreis für seine Umgehungsvariante werben und an den Wochenenden Unterschriften sammeln für ein Bürgerbegehren. Damit dies überhaupt möglich wird, werden im Vorfeld 3300 Unterschriften gebraucht.

Auf das Vorhaben gibt es aus Gelsenkirchen schon erste Reaktionen - ablehnend wie schon früher zum alten Vorschlag für die Heege-Lösung. Der Gelsenkirchener SPD-Fraktionsvorsitzende Klaus Haertel: „Wir erneuern unsere Kampfansage an alle, die unser Landschaftsschutzgebiet zerstören wollen.“ Er spricht von dem neuen Versuch, Gladbecker Verkehrsprobleme auf dem Rücken der Gelsenkirchener auszutragen. „So wie wir die Gladbecker Politik beim Kampf für die Tunnellösung unterstützt haben, erwarten wir vom Rat der Stadt Gladbeck eine Ablehnung dieser Pläne.“

In Bottrop wird man sich nach der Sommerpause mit dem Thema B224-Ausbau beschäftigen. Die Gladbecker Absage an den Ausbau sieht man hier nicht als Ende der Ausbauplanung für Bottrop an und will dazu auch Gespräche mit der neuen Landesregierung führen.