Bottrop. . Anwohner am neuen Standort der Hochschule Ruhr West in Bottrop befürchten ein Park-Chaos, wenn die Studenten kommen. Denn schon jetzt ist die Parkplatznot groß, da auch viele Berufsschüler mit dem Auto kommen. Eine Bürgerinitiative fordert alternative Stellflächen.
Dieser Autofahrer hat aufgegeben. Seinen silbernen Opel hat er kurzerhand mitten auf dem Bürgersteig, genau gegenüber der Berufsschule abgestellt. Vielleicht wollte er nicht zu spät kommen, vielleicht hatte er keine Lust, weiter auf der Suche nach einem Parkplatz durch die Straßen rund um die Berufsschule zu kurven. Also hat er sich für die – ganz vorsichtig ausgedrückt – nicht so legale Variante entschieden. Die offiziellen Parkplätze rund um die Berufsschule sind morgens um acht Uhr längst vergeben – aufgeteilt zwischen Anwohnern und Schülern. Wer jetzt noch kommt, hat keine Chance auf ein Plätzchen für den Pkw. „So sieht das jeden Morgen aus“, sagt Anwohnerin Yvonne Nowoczyn.
Nicht gegen die Fachhochschule
Genau das macht den Anwohnern an Lützow- und Eichenstraße sowie An der Berufsschule Sorgen. Denn derzeit wächst dort die Hochschule Ruhr West in die Höhe. Gerade einmal 150 Parkplätze bräuchte es für offiziell 500 Studenten. Das haben die Planer errechnet. Von „schön gerechnet“ sprechen die Anwohner, zumal inzwischen durchaus auch von 800 Studenten die Rede ist. Deshalb haben sich die Anwohner zu einer Bürgerinitiative zusammen getan. Das Bottrop eine Fachhochschule bekommt, das begrüßt die Initiative. „Aber was die Parkplätze angeht, ist es eine absolute Fehlplanung“, so Yvonne Nowozcyn. Unterstützung erhält sie von Sabine Dornieden: „Wenn abends Veranstaltungen in der Berufsschule sind, findet man bis 22 Uhr keinen Parkplatz.“
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Die Anwohner werfen dem Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) des Landes vor, als Bauherr keine Rücksicht auf die Anwohner zu nehmen. „Der Parkdruck ist groß genug“, sagt Markus Stamm, der ÖDP-Vertreter im Bezirk Mitte und Mitinitiator der Initiative. Zumal viele Anwohner auf ihren Grundstücken keine Stellplätze schaffen können. „Unser Haus ist von 1938, damals hat niemand an so etwas gedacht“, sagt Markus Laakmann.
Stadt und Politik sollen beim Land Druck aufbauen
Daher wünscht sich die Initiative, dass Stadt und Politik Druck aufbauen. Denn das Parkplatzproblem, es müsse gelöst werden. Alternative Stellflächen müssten geprüft werden, etwa am Gesundheitsamt oder aber direkt an der Berufsschule. „Die Stellfläche für Mofas und Fahrräder wird kaum genutzt. Da könnten auch Autos stehen“, so Sabine Dornieden. Der Vorschlag der Initiative: „Vielleicht könnten an mehreren Stellen einfache Parkdecks gebaut werden. Dann würde die Belastung gleichmäßig verteilt, die Studenten würden auf der Suche nach einem Parkplatz nicht nur durch eine Straße kurven“.