Düsseldorf. Die hohen Kosten der Freibäder auf der einen Seite, die angespannten Haushaltslagen der Kommunen in NRW auf der anderen Seite: In einigen Städten gibt es die Überlegungen, Freibäder zu schließen, um Kosten zu sparen. Wenn das Stenkhoffbad in Bottrop geschlossen würde, gäbe es in der Stadt kein Freibad mehr.
Einige Kommunen in Nordrhein-Westfalen stellen wegen der hohen Kosten die Zukunft ihrer Freibäder auf den Prüfstand. Überlegungen für Schließungen oder Fusionen gibt es unter anderem in Bottrop und Bonn, wie eine Umfrage der Nachrichtenagentur dapd ergab.
Die Stadt Bottrop entscheidet am 25. September über die Zukunft ihres einzigen Freibades. Durch das Stenkhoff-Freibad fielen jährlich Kosten in Höhe von 200.000 Euro an, sagte der Pressesprecher der Stadt Bottrop, Andreas Pläsken. Die angespannte Haushaltslage zwinge die Stadt zum Sparen. "Falls das Freibad geschlossen wird, müssen die Bottroper nach Essen oder Oberhausen fahren. Aber viele machen das ohnehin schon jetzt", sagte Pläsken.
Bonner Schwimmbadgutachten wird heiß diskutiert
Auch in Bonn drücken die Kosten für Freibäder auf den Haushalt. Deswegen sucht die Stadt Alternativen. "Ein von der Stadt Bonn in Auftrag gegebenes Spargutachten spielt verschiedene Szenarien durch, unter anderem eine Fusion des Hallenbades Beueler Bütt mit dem Freibad Ennertbad zu einem Kombibad", sagte Sprecherin Stefanie Zießnitz. Die Zusammenlegung senke den Verlust, der allein beim Freibad 360.000 Euro jährlich betrage. "Das Gutachten wird heiß diskutiert, deshalb wollen wir die Bürger an der Entscheidungsfindung beteiligen", kündigte Zießnitz an.
Ab ins Stenkhoffbad
Damit das Freibad im westfälischen Espelkamp nicht schließt, wird es aus privater Hand mitfinanziert. "Es gibt die Vereinbarung, dass unser Verein Spenden für das Freibad sammelt, damit die Stadt nicht so viel Geld beisteuern muss", sagte der Vorsitzende des Vereins Pro Waldfreibad Espelkamp, Hans-Georg Dahl. Trotzdem müsse die Stadt zwischen 100.000 und 150.000 Euro jährlich aufbringen, sagt Dahl.
Die meisten NRW-Bürger müssen sich aber keine Sorgen um ihre Freibäder machen. So teilten unter anderem Krefeld, Münster und Solingen auf Nachfrage mit, sie planten keine Schließungen. (dapd)