Bottrop. . Die Verwarnungen im ruhenden Straßenverkehr nahmen in Bottrop 2011 im Vergleich zum Vorjahr um rund 2200 auf über 61.800 Fälle zu. Bußgelder wurden seltener verhängt, rund 6850 mal. Daraus ergaben sich Einnahmen für die Stadt von rund 557.000 Euro an Verwarn- und rund 165.000 Euro an Bußgeldern.

Viele Menschen bezeichnen es als „Abzocke“ oder „Wegelagerei“, wenn die Politessen zum Knöllchenblock greifen oder sich die städtischen Radarwagen postieren. Zugleich gehen bei der Verwaltung aber immer häufiger Forderungen aus der Bürgerschaft ein, an bestimmten Stellen Verkehrskontrollen durchzuführen, weil dort eine besondere Gefährdung oder Behinderung gesehen wird.

Das geht aus einem Bericht hervor, den der Erste Beigeordnete der Stadt, Paul Ketzer, am Mittwoch dem Bau- und Verkehrsausschuss vorlegt.

Darin bilanziert er die Arbeit der Verkehrsüberwachung, die neben der Polizei den gesetzlichen Auftrag verfolgt, für Sicherheit der Bürger zu sorgen. Die Eingreifschwelle ist zum Beispiel erreicht, wenn Gehwegparker die Sicht verstellen und anderen deshalb ein höheres Risiko im Verkehr entsteht. Oder wenn entgegen der Fahrtrichtung geparkt wird; das spätere Einfädeln wird dann riskant. „In kleineren Straßen parken insbesondere Anwohner oft behindernd“, schreibt Ketzer. Häufig kommen Müllfahrzeuge nicht mehr durch, im schlimmsten Fall werden Rettungsarbeiten gefährdet, bei denen es um Leben und Tod gehen kann.

Im fließenden Verkehr sind es die Überwachung der Höchstgeschwindigkeiten und der roten Ampeln an Stellen mit erhöhter Unfallgefahr, bei denen die Verkehrsüberwachung aktiv wird. Meistens finden die Einsätze in der Nähe von Schulen, Spielplätzen oder Seniorenheimen statt. Für diese Gebiete werden auch die meisten Wünsche nach verstärkter Überwachung an die Stadt gerichtet.

Gut die Hälfte der Geschwindigkeitsüberschreitungen lag bei 10 Stundenkilometern

Die Verwarnungen im ruhenden Straßenverkehr nahmen 2011 im Vergleich zum Vorjahr deutlich zu. Sie wuchsen um rund 2200 auf über 61 800 Fälle. Bußgelder wurden seltener verhängt, rund 6850 mal. Daraus ergaben sich Einnahmen für die Stadt von rund 557 000 Euro an Verwarn- und rund 165 000 Euro an Bußgeldern.

Im fließenden Straßenverkehr erzeugen die beiden Radarwagen und die stationäre Anlage mit zwei Kameras an der Bundesstraße 224 die Fallzahlen in Bottrop (ohne Polizeianzeigen). Danach blitzte es im letzten Jahr 55 870mal auf den städtischen Straßen, fast 3000mal öfter als im Jahr zuvor, wobei die Radarwagen weit weniger häufig zum Einsatz kamen, die stationäre Anlage wegen der zweiten Kamera dafür umso mehr Fälle lieferte. Während die Fallzahlen insgesamt stiegen, gingen die Einnahmen daraus zurück. Alles in allem flossen 1,417 Millionen Euro in die Bilanz ein, im Jahr zuvor waren es 1,531 Millionen Euro.

Gut die Hälfte der Geschwindigkeitsüberschreitungen lag bei 10 Stundenkilometern. Gut ein Drittel der geblitzten Fahrer war mit bis zu 20 km/h über dem Erlaubten unterwegs. Auf bis zu 30 km/h zu viel auf dem Tacho brachten es immerhin noch 7,2 Prozent oder 4300 Autofahrer.