Bottrop. Schon wieder ist in Welheim ein Auto ausgebrannt. Die Polizei vermutet, dass es einen Zusammenhang mit anderen Bränden gibt und ruft die Bevölkerung zu Wachsamkeit auf. Vor zwei Wochen hatte die Polizei einen Verdächtigen festgenommen, es gab aber zu wenige Anhaltspunkte.
Die Bilder gleichen sich: Schon wieder ist Montag in den frühen Morgenstunden ein Auto in Welheim ausgebrannt. Diesmal war es ein Golf, der an der Gungstraße geparkt war. Der Sachschaden liegt bei 7500 Euro, sagt die Polizei, die Brandstiftung „nicht ausschließt“ - mal wieder.
Erst vor zehn Tagen war ein Auto auf der Straße An der Kommende in Flammen aufgegangen. Nicht ganz überraschend also, dass die Polizei einen Zusammenhang vermutet. „Darunter fallen auch die Brände, die im Januar in der Gungstraße, Flöttestraße und Polderstraße gemeldet worden sind“, sagt Polizeisprecher Michael Franz. Auch wenn im aktuellen Fall noch der Bericht des Sachverständigen aussteht, sei in allen Fällen das gleiche Tatmuster erkennbar. Dass das Feuer meist an den Vorderreifen gelegt wird und die Täter offenbar „Brandbeschleuniger“ benutzen, war in den letzten Wochen schon durchgesickert. Mehr will die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen nicht sagen. „Das ist Täterwissen, welches später vor Gericht eine Rolle spielen wird“, erklärt Franz. Ob „später“ auch „bald“ heißt, lässt er offen.
Bevölkerung sensibilisieren
Vor zwei Wochen hatte die Polizei einen Verdächtigen festgenommen, nachdem auf dem Eigen ein Pkw in Flammen aufgegangen war. Die Kleidung des Mannes wurde auf Spuren untersucht, doch „es gab keine ausreichenden Anhaltspunkte“, so der Polizeisprecher. Der Mann wurde wieder frei gelassen. Auch die Tätersuche per Hubschrauber gestern Morgen brachte die Polizei nicht weiter. Für Franz kein Rückschlag: „Bei solchen Aktionen geht es auch darum, die Bevölkerung zu sensibilisieren“, erläutert er. Die Brände hätten zwar überwiegend im Morgengrauen in ruhigen Wohnstraßen stattgefunden, „doch es gibt immer jemanden, der zu dieser Uhrzeit unterwegs ist und wichtige Beobachtungen machen kann“, ist er überzeugt.
Seit Ende 2010 brennen immer wieder Autos im Stadtgebiet, betroffen ist vor allem Welheim. Zusammenhänge mit Bränden in anderen Städten gibt es nach Erkenntnissen der Polizei nicht. „Es gehört zum landesweiten Ermittlungsstandard, mögliche Verbindungen zu prüfen“, betont Franz. Ob für die Brandanschläge in Bottrop ein Einzeltäter oder mehrere Täter verantwortlich sein könnten, beantwortet der Polizeisprecher vage: „Bei solchen Fragen muss man sich immer ein Türchen offen lassen.“
Auch bei der Suche nach dem Tatmotiv tappen die Ermittler im Dunkeln. Immerhin einen Beweggrund kann die Polizei aber ausschließen: „Es handelt sich bei den betroffenen Fahrzeugen um Marken aller Preisklassen“, erklärt Franz, „daher schließen wir einen linksextremistischen Hintergrund aus“. Denn in diesen Fällen würden sich die Täter auf teure Schlitten konzentrieren.