Bottrop. . Als Inhaber der Firma „Zmoky Europe“ vertreibt Bernath Dolansky E-Zigaretten. Setzt sich NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens durch, könnte damit bald Schluss sein. „Ich kämpfe bis zum Äußersten“, sagt Dolansky. Schon seit Wochen seien die Verkaufszahlen in seinen Geschäften aber rückläufig.
„Ich kämpfe bis zum Äußersten“, sagt Bernath Dolansky. Ihm bleibt nichts anderes übrig. Als Inhaber der Firma „Zmoky Europe“ vertreibt er von Bottrop aus E-Zigaretten, deren Zubehör und den flüssigen Zusatz namens Liquid. Hierbei handelt es sich um eine Mischung von verschiedenen Konservierungsstoffen und Wasser, zugesetzt mit Aromen und Nikotin.
Nach aktuellen Medienberichten stuft die Bundesregierung nikotinhaltige E-Zigaretten als Arzneimittel ein und würde so einem Vorschlag von NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) folgen. Damit wäre der öffentliche Verkauf und der Internet-Handel von E-Zigaretten-Produkten verboten. Bei Gesetzesbeschluss droht Bernath Dolansky seine Existenzgrundlage zu verlieren. „Als Folge müsste ich Mitarbeiter entlassen und womöglich Insolvenz beantragen.“
Schon seit Wochen seien die Verkaufszahlen in seinen Geschäften rückläufig. „Dagegen liefen die letzten Monate noch sehr erfolgreich“, sagt Dolansky. Doch besonders der schlechte Ruf der E-Zigarette mache seinem Geschäft seit Wochen zu schaffen. „Ich höre und lese ständig, E-Zigaretten sind schädlicher für die Gesundheit als normale Zigaretten“, sagt Dolansky. Dabei sorge seine Firma für Transparenz bei den Produkten. „Ich habe schon vor Jahren eine Spektralanalyse der zum Verkauf stehenden Liquids machen lassen.“ Ein Etikett auf den Fläschchen gibt Infos zu Inhaltsstoffen, Produktions- und Haltbarkeitsdatum sowie Warnhinweise.
„Die Liquids weisen je nach Rauchertyp unterschiedliche Nikotinkonzentrationen auf“
„Eine E-Zigarette ist für Raucher eine kostengünstige Alternative“, so Dolansky. „Die Liquids weisen je nach Rauchertyp unterschiedliche Nikotinkonzentrationen auf.“ Sie seien mit Nikotinanteilen wie herkömmliche Zigaretten Genussmittel und fallen somit nicht unter das Arzneimittelgesetz. Dabei beruft er sich auf geltendes EU-Recht.
Eine schnelle Lösung der Rechtslage scheint vorerst nicht in Sicht. Zumal die Apotheker, die nach Meinung der Politik bald künftig als Anlaufstelle für E-Zigarettenraucher dienen sollen, bislang nicht informiert wurden. „Mit uns hat noch niemand gesprochen“, sagt Florian Mies, Bezirksvorsitzender vom Apothekerverband Westfalen Lippe und zugleich Inhaber der Apotheke am Westring. Zudem denke man bei Apotheken eher an Gesundheit, sagt Mies und fügt hinzu: „Nikotin ist Gift für den Körper.“ Er sieht die Gefahr, dass sich E-Zigarettenraucher ihre Liquids neben der Apotheke noch woanders besorgen könnten, also „Panschware“ für weniger Geld.