Der fünfjährige Joel ist schwer krank. Seine Entwicklung ist verzögert, er kann sich kaum ausdrücken. Seine Eltern hoffen auf eine Delfintherapie. Der Kindergarten „Anna + Henry“ sammelt Spenden.

Erwartungen? Dieses Wort mag Markus Sarach nicht. Der Ausdruck „Hoffnungen“ ist ihm wesentlich lieber. Denn was eine Delfintherapie wirklich bringt und ob sie seinem Sohn Joel hilft, kann niemand mit Gewissheit sagen. „Wir hoffen, dass seine Art sich mitzuteilen, weiter wächst, dass er sich besser verständlich machen kann.“ Denn bisher setzen Markus und Ute Sarach gebärdengestützte Kommunikation ein, um mit ihrem fünfjährigen Sohn zu sprechen.

Eine dicke Krankenakte

Dass der überhaupt fünf Jahre alt geworden ist, grenzt an ein Wunder. In der kurzen Zeit hat er mehr Krankenakten gefüllt als mancher Erwachsene. Dabei sah es danach zunächst gar nicht aus, erklärt Markus Sarach. Zwar sei Joel in der 29. Woche geboren, aber es habe zunächst gar nicht den Anschein gehabt, als sei er so krank. Dramatisch wurde es, als ein Herzfehler festgestellt wird und Joel bei einer Katheter-Untersuchung einen Herzstillstand erleidet. Es folgt ein Multiorganversagen und ein langer Krankenhausaufenthalt. Als er sich davon erholt, wird Leberkrebs diagnostiziert. Eine monatelange Chemotherapie und eine Lebertransplantation in Hamburg helfen Joel, das zu überstehen. Aber auch jetzt ist er gerade erst wieder aus dem Krankenhaus gekommen. Rätselhafte Darmprobleme machten eine OP nötig, ganz gesund ist er immer noch nicht. „Er bekommt derzeit noch Cortison“, so Markus Sarach. Aus all dem resultiert eine Entwicklungsverzögerung, dazu ein Hörschaden.

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Warum es seinen Sohn so hart getroffen hat, weiß Sarach nicht. Als „Laune der Natur“, bezeichnet er die Krankengeschichte. Eigentlich ständen die Krankheiten in keinem Zusammenhang. Eine enorme Belastung für ihn und seine Frau. „Drei Mal in der Woche haben wir Therapietermine.“ So kam die Familie auch auf die Delfintherapie als eine Möglichkeit. „Der Ergotherapeut hat davon erzählt und wir haben mit anderen Eltern gesprochen, bei deren Kindern die Therapie erfolgreich war.“

Eltern hoffen auf die Therapie

Rund 10 000 Euro kostet die Therapie auf Curaçao. Ein Ziel, dass die Eltern wegen des Klimas gewählt haben. Hier seien die Bedingungen ideal, da Joel extrem kälteempfindlich und damit anfällig sei. Auch das mache die kommende Zeit so schwer. „Wir leben eigentlich immer auf den Sommer hin. Da schöpfen wir die Kraft für die Winter.“

Markus und Ute Sarach setzen viel Hoffnung in die Delfintherapie. „Sie wird Joel helfen!“