Bottrop.

4700 Bottroper bekommen ab Montag Besuch vom Interviewer. „Die letzte Volksbefragung ist jetzt 24 Jahre her. Es gibt dringenden Überprüfungsbedarf der Daten“, sagt Klaus Wenger, in der Stadt mit der Durchführung dieses „Zensus 2011“ beauftragt.

Diese Volksbefragung kommt mit einem kleinen Teil der Bevölkerung aus. In Bottrop werden ab Montag 4700 Bürger Auskünfte über sich und ihre Lebensumstände geben.

Das reicht, wie Mathematiker herausgefunden haben, um ihre Daten brauchbar hochzurechnen und zu einer 99-prozentig richtigen Gesamtbetrachtung zu kommen. Einige der ausgewählten Bürger haben bereits Nachricht darüber erhalten, dass sie es sind, die ab Montag Besuch von einem der 50 Erhebungsbeauftragten der Stadt bekommen. Andere wissen noch nichts von ihrer Teilnahme, bekommen aber in den nächsten Tagen Bescheid. Ein ausgeklügeltes Computer-Programm des Landes mit eingebautem Zufallsgenerator hat alle Personen ermittelt.

Terminvereinbarung an der Haustür oder im Wohnzimmer

Und so wird sich das nach Terminvereinbarung an der Haustür oder im Wohnzimmer abspielen, je nach Wunsch der Teilnehmer: Der Interviewer fragt nach den Personen, die in der Wohnung leben, nimmt Namen, Geburtsdaten und Geschlecht auf und bittet um Angaben entlang eines Fragebogens, der 46 Punkte umfasst. Die einzige Frage, die nicht beantwortet werden muss, ist die nach der Religion. Alles andere hat der Gesetzgeber unter Auskunftspflicht gestellt.

Wer keine Lust auf und Zeit für ein Interview hat, kann den Fragebogen entgegennehmen, ihn ausfüllen, an die Stadt senden oder vom Beauftragten wieder abholen lassen, dabei vielleicht noch unklare Fragen mit ihm klären. Die dritte Variante: Die ganze Befragung funktioniert auch online über das Internet. Der Interviewer weiß wie und unter welcher Adresse.

Auch interessant

Von DerWesten

„Die letzte Volksbefragung ist jetzt 24 Jahre her. Es gibt dringenden Überprüfungsbedarf der Daten“, sagt Klaus Wenger, in Bottrop mit der Durchführung dieses „Zensus 2011“ beauftragt. Er hat auch die Interviewer geschult - die allermeisten sind städtische Angestellte - und muss die Datensicherheit garantieren.

„Sehr daran interessiert, unsere genaue Einwohnerzahl zu kennen“

Kämmerer Willi Loeven erwartet zwar keine Überraschungen aus der Erhebung. „Aber man muss wissen, dass es für jeden nicht erfassten Bewohner auch keine Finanzzulage für die Stadt gibt. Deshalb bin ich sehr daran interessiert, unsere genaue Einwohnerzahl zu kennen.“

Unabhängig von der Stadt bekommen die rund 20 000 Immobilieneigentümer in Bottrop Zensus-Post von der Landesbehörde „IT-NRW“. Ihr geht es um Wohnungsbestand und -qualität sowie um Leerstände. Loeven: „Das ist für die Stadtplanung von grundlegender Bedeutung.“