Bottrop.
Der Kommunale Ordnungsdienst in Bottrop setzt zwar auf Aufklärung und Einsicht, zur Not werden aber auch Anzeigen und Bußgelder verhängt. Im Vorjahr waren vor allem die Spezial-Einsätze am Berliner Platz wichtig - grundsätzlich verdeckt übrigens.
Aufklärung und Stärkung der Einsicht sieht der Kommunale Ordnungsdienst als seine Hauptaufgabe an - soweit nötig, wird aber auch sanktioniert. Im Vorjahr wurden 2216 Anzeigen erstattet, auch 248 Straftaten festgestellt. Die Eigen-Bilanz in Euro: 12639. In dieser Höhe wurden Verwarnungsgelder direkt eingenommen, weitere 4460 Euro kommen noch dazu durch schriftlich erteilte Verwarnungen. Und durch die wachsamen Augen des Kommunalen Ordnungsdienstes konnten andere Ämter noch einmal 33000 Euro an zusätzlichen Einnahmen verbuchen.
In seiner Vorjahrsbilanz verweist der Ordnungsdienst auf seine speziellen Einsätze am Berliner Platz, wo seit dem zweiten Halbjahr 2010 von Polizei und Ordnungsbehörde die Alkohol- und Junkieszene verstärkt observiert wird. Grundsätzlich verdeckt übrigens. 16 solcher Observationen gab es zwischen Juli und September. Zweimal bestätigte sich der Verdacht auf Handel mit Betäubungsmitteln, zwei offene Haftbefehle wurden vollstreckt, 30 Ordnungswidrigkeitsanzeigen erstattet - wegen Verschüttens von Bier, Wegwerfen von Kippen und Kronkorken.
Erziehungseffekt durch Observationen
Auch interessant
Bereits nach zwei Observationen sei ein gewisser Erziehungseffekt eingetreten - die Szene verhalte sich seitdem weitgehend gesetzeskonform. Das bedeute nicht, dass keine Verstöße mehr vorkommen - aber sie sind kaum noch feststellbar. Abfälle werden überwiegend ordnungsgemäß entsorgt - deshalb erscheine der durch die Szene an Anspruch genommene Bereich teilweise sauberer als manch anderer Problembereich.
Der Ordnungsdienst will den Berliner Platz auch weiterhin beobachten - was aber in erheblichem Maße Personal binde, das an anderen Stellen nicht zur Verfügung steht. Was der Ordnungsdienst so bestraft, sind viele unterschiedliche Dinge. Dazu zählen Anzeigen wegen Urinierens - aber auch in einem Fall unerlaubte Freikörper-Kultur (kostete 35 Euro). Ermahnen musste er im Vorjahr vier Taubenfütterer und 49 Hundehalter. Gleich Bußgeldverfahren wegen Verstoßes gegen Maulkorb-/Leinenpflicht wurden 14 Hundehaltern aufgebrummt. Mehrmals wöchentlich führt der Kommunale Ordnungsdienst mit der Polizei Streifengänge durch.
Man habe schon den Eindruck, der Ordnungsdienst werde von Geschäftswelt und Bevölkerung akzeptiert und stärke das Sicherheitsgefühl der Menschen. Um die Arbeit noch transparenter zu machen, wird an die Einführung von Bürgersprechstunden gedacht.