Bottrop. . Die ständigen Polizei-Kontrollen am Berliner Platz zeigen zwar Wirkung bei der Sauberkeit - aber das Dealen verhindern sie nicht. Unter Druck kam die Szene einmal mehr beim Aktionstag der Polizei am Mittwoch.
„Der Berliner Platz bleibt für uns ein Thema“. Ulrich Bockstegers, Chef der Bottroper Polizei, erkennt zwar deutliche Fortschritte bei der Sauberkeit dieses City-Quartiers: „Die ständigen Kontrollen der Alkohol- und Drogenabhängigen zeigen da Wirkung.“ Doch sei es unwahrscheinlich bis unmöglich, die oft sichtbaren Drogendeals aus der Stadt zu verbannen.
„Die Sucht ist vorhanden und lässt sich nicht einfach verbieten. Die Betroffenen müssen sich also Stoff besorgen.“ Man beobachte und greife ein, hätte die Szene auch gerne von diesem exponierten Platz, der ein Schmuckstück der Stadt sein möchte, verdrängt. „Aber es macht keinen Sinn, sie ziellos vor sich herzutreiben“, sagt Buckstegers.
Unter Druck kam die Szene einmal mehr beim Aktionstag der Polizei am Mittwoch. Über drei Dutzend Kräfte, teils in Zivil und unterstützt durch den Kommunalen Ordnungsdienst, zeigten bewusst Präsenz in der Innenstadt. Als Schwerpunkte hatten die Polizisten neben Kontrollen auf dem Berliner Platz verstärkte Fußstreifen, Sicherheitsinformationen an einer mobilen Wache auf der Hochstraße und die Überwachung der Hauptverkehrsachse der Stadt (L 631) festgelegt.
Effekte auf Jugendliche
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An der mobilen Wache trugen Bürger häufig Ereignisse aus ihrem persönlichen Umfeld vor. So etwa eine Passantin, die den Fuhlenbrocker Markt ansprach. „Dort hat sich die Lage in den letzten zwei Jahren aber deutlich entspannt“, sagte Buckstegers. Gemeinsam mit dem Ordnungsdienst trete man gegenüber trinkenden Jugendlichen mit „freundlicher Klarheit“ und notfalls mit Exempeln auf. Seitdem sei die Deliktdichte spürbar zurück gegangen. „Das ist ein Beleg dafür, dass das Einwirken auf Jugendliche nicht ohne Effekt bleibt. Wir machen die gleiche Erfahrung bei der Kirmes, wo wir ihnen sagen: Ihr dürft feiern, aber ohne Alkohol.“ Auch am Heidesee, einst überaus beliebte Gelage-Adresse junger Leute, oder bei manchen Abi-Feiern sei man erfolgreich so vorgegangen. „Ich würde mir wünschen, dass manche Eltern hier ihre Autorität und Verantwortung wiederentdecken“, meinte Buckstegers. Der Aktionstag der Ordnungshüter findet dreimal im Jahr statt und dient auch der Image-Pflege der Polizei.