Bottrop.

Renate und August Schnabel (beide 69) wissen nicht mehr weiter. Zum wiederholten Male haben die beiden mit den Folgen eines überfluteten Kellers zu kämpfen. Ein am Fuße des Alpincenters seit Jahren bekanntes Problem. Schon häufiger wurde in Kellern und Gärten an der Prosperstraße „Land unter“ gemeldet.

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„Wir haben sogar schon die Waschmaschine wegen Rostschäden nach oben bringen müssen“, sagt August Schnabel. Der Grund für die Überflutung des Kellers liegt nach Ansicht des Hauseigentümers „Evonik Wohnen“ beim Alpincenter, genauer gesagt, in dessen Pumpsystem. „Das Alpincenter ist gefordert, die Ursache zu beheben“, sagt Hermann Giesen von Evonik Wohnen. Vorher sei es auch nicht möglich, den Keller aufwendig zu sanieren. „Wir brauchen einen Hinweis, dass die Pumpen funktionieren.“

Überflutungen gewohnt

Bereits seit 1975 wohnen die Schnabels an der Prosperstraße 369, sie kennen sich mit Überflutungen aus. Ob Garten, Garage oder Keller – es gibt kaum etwas, was bei ihnen noch nicht unter Wasser gestanden hat. „Aber so schlimm wie zuletzt war es noch nie“, klagen sie. Zwar sei das überschüssige Nass letzten Monat abgepumpt worden, doch die Folgen sind noch immer zu sehen und auch zu riechen. Wasserflecken sowie ein dicker und unansehnlicher Film, der Salpeterausblühungen ähnelt, „schmücken“ den Keller. Hinzu kommt ein muffiger Geruch. Renate Schnabel bringt auch ihre Atemwegsprobleme mit den Wasserschäden in Verbindung. Sie hat sich bereits bei einem Lungenfacharzt untersuchen lassen.

Regelmäßige Prüfung

Beim Alpincenter ist man sicher, dass die Pumpen einwandfrei funktionieren. „Wir haben zwei Pumpstationen, an der Prosperstraße und der Johannesstraße“, erklärt Geschäftsführer Malte Völlmecke. „Beide werden regelmäßig überprüft, es gibt Wartungsintervalle. Noch vor dem großen Tauwetter hat eine Wartung stattgefunden.“ Zu-dem stehe man in Kontakt mit der Unteren Wasserbehörde. „Das ist ein komplexes Thema. Und es ist auch unangenehm, da wir ein gutes Verhältnis zu den Anwohnern aufbauen wollen“, so Völlmecke. Die genaue Ursache der Überschwemmungen sei laut Völlmecke nur schwer zu klären: „Wir stehen in Kontakt mit Experten.“ In naher Zukunft wolle er sich mit Evonik Wohnen an einen Tisch setzen.

Den Schnabels dürften Schuldfrage und Ursache herzlich egal sein. „Wir wollen endlich unseren Keller wieder benutzen können, ohne uns einer Gesundheitsgefahr auszusetzen“, sagen sie. Ein Umzug kommt für die beiden übrigens trotz aller Widrigkeiten nicht infrage. „Wir haben hier bereits so viel Geld reingesteckt.“