Bottrop. . Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Verletzten ist im Jahr 2010 um fast ein Viertel zurückgegangen - so die Jahresbilanz der Polizei. Allerdings ist die Zahl der Unfälle unter Alkohol- und Drogeneinfluss stark gestiegen.

Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Verletzten ist im Jahr 2010 um fast ein Viertel zurückgegangen - so die Jahresbilanz der Polizei. Allerdings ist die Zahl der Unfälle unter Alkohol- und Drogeneinfluss stark gestiegen.

Zwei Tote im Straßenverkehr, 54 Schwerverletzte, 210 Leichtverletzte und insgesamt 3039 Verkehrsunfälle mit Sachschaden - das ist die Jahresbilanz der Unfälle im Stadtgebiet. Trotz aller Dramatik dieser Zahlen gibt es erneut einen Trend zur Besserung. Denn die Verkehrsunfälle mit Personenschäden gingen um fast ein Viertel zurück.

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Zugleich nahmen die Unfälle, bei denen Alkohol oder anderen Drogen eine Rolle spielten, überdurchschnittlich zu: Sie stiegen in Bottrop von 22 auf 32 Fälle im letzten Jahr. Erfreulich dagegen die sinkende Zahl von Kindern und Jugendlichen unter den Schwerverletzten. Hier waren es 75 bzw. 40 Prozent weniger. Zuwachs allerdings unter den leichtverletzen Kindern: Sieben Fälle und damit 27 Prozent mehr als im Vorjahr. Und auch bei den Senioren fällt eine erhebliche Steigerung auf: Sie waren mit fünf Fällen um 56 Prozent häufiger unter den Schwerverletzten.

Polizeipräsidentin Dr. Katharina Giere zog ein positives Fazit zur Jahresentwicklung. „Das Unfallrisiko ist so gering wie schon lange nicht mehr, die Teilnahme am Straßenverkehr wird sicherer.“ Gerade bei den schwächsten Verkehrsteilnehmern würden jedoch einzelne Entwicklungen Anlass zur Sorge geben. „Kinder, die vermehrt im Auto verunglücken, weil sie nicht richtig oder gar nicht gesichert waren. Kinder, die auf Fahrrädern mit teilweise gravierenden Mängeln unterwegs sind“, nannte Giere. Sie richtete den Appell an die Erwachsenen: „Gehen Sie mit einem guten Beispiel voran, tragen Sie aktiv dazu bei, dass sich die schwächsten Verkehrsteilnehmer sicher im Straßenverkehr bewegen können.“

Unfallentwicklung seit 1967 dokumentiert

Die 19 tödlich Verunglückten im Bereich des Polizeipräsidiums (er umfasst neben Bottrop weitere zehn Kommunen), kamen bei 18 Verkehrsunfällen ums Leben. In fünf Fällen war eine „Alkoholbeeinflussung“ ursächlich. Neun Fälle ereigneten sich während der Dämmerung oder in der Dunkelheit. „Da gerade Unfälle mit schweren Folgen in der Nacht oder in der Dämmerung passieren, hat das Polizeipräsidium dies zu einem Schwerpunkt in der Präventionsarbeit gemacht“, betonte Giere.

Das Archiv des Präsidiums dokumentiert die Unfallentwicklung seit 1967. Die Rückschau zeigt: In den vergangenen 44 Jahren war die Anzahl der jährlichen Unfallopfer nie geringer. 1967 verunglückten auf den Straßen des Kreises Recklinghausen und der Stadt Bottrop zusammen noch 6026 Menschen.