Witten. . Quote in Witten sank gegen den Trend. Auch der Fahrer, der den 20-jährigen Christian überrollte, wird weiterhin gesucht

Die Zahl der Verletzten bei Verkehrsunfällen ist weiter gesunken und die Kreispolizeibehörde Bochum belegt in der Vergleichsliste bei den Verunglücktenhäufigkeitszahlen wieder mit Abstand den besten Platz – die Vorstellung der Unfallstatistik für 2010 hätte eine Pressekonferenz der guten Nachrichten werden können. Wenn der Fall Christian aus Witten nicht wäre.

Dass sie den Unfallfahrer, der am frühen Morgen an Allerheiligen auf der Rüsberg-straße in Kämpen den 20-Jährigen überrollte und tödlich verletzte, trotz intensiver Suche immer noch nicht gefunden haben, ärgert Polizeipräsidentin Diana Ewert und den Leiter der Direktion Verkehr, Manfred Kibbas, sehr. Bislang konnte das Unfallfahrzeug, ein Opel Corsa C Baujahr 2001 bis 2006, noch nicht ermittelt werden. „Nach einem Unfall, bei dem ein Mensch ums Leben kommt, zu flüchten, ist eine der schlimmsten Verhaltensweisen, die man in unserer Gesellschaft an den Tag legen kann“, betont Polizeipräsidentin Diana Ewert.

Auch in anderen Fällen machten sich 2010 etwas mehr Autofahrer als ein Jahr zuvor nach Unfällen mit Personenschaden aus dem Staub. Im Bereich der Kreispolizeibehörde stieg die Zahl von 82 auf 87 an. Dafür konnte die Aufklärungsquote verbessert werden – allerdings nicht in Witten. Hier sank sie gegen den Trend von 83,3 auf 66,7 Prozent. Nicht nur der Fahrer, der Christian getötet hat, konnte bisher nicht ermittelt werden.

Die Zahl der Verkehrstoten in Witten stieg im Vergleich zum Vorjahr von eins auf zwei, im gesamten Polizeipräsidium blieb die Zahl mit neun Toten konstant. Acht davon verunglückten als Fußgänger. Der einzige Autofahrer, der 2010 im Bereich der Kreispolizeibehörde ums Leben kam, verunglückte auch in Witten: Ein 33-jähriger Mann starb am 3. Juni 2010, als er auf der Ardeystraße mit überhöhter Geschwindigkeit und 2,54 Promille im Blut in Höhe Herrenholz die Gewalt über sein Fahrzeug verlor und gegen einen Baum prallte.

Insgesamt ging die Zahl der Unfälle unter Alkoholeinfluss aber deutlich zurück, erläutert Direktionsleiter Kibbas. „Wir führen seit 2008 gezielte Großkontrollen durch. Das spricht sich herum.“

Bei den Unfallschwerpunkten in Witten führt 2010 die Kreuzung Ruhrstraße/Ruhrdeich mit fünf Unfällen. An der Dortmunder Straße im Bereich der Auf- und Abfahrten zur A 44 ging die Zahl der Unfälle gegenüber 2009 zurück, obwohl die Verkehrsführung in beiden Fahrtrichtungen nicht verändert wurde. Die Planungen unter Federführung von Straßen.NRW und der Stadt Witten gehen aber weiter voran. Die Polizei favorisiert nach wie vor eine Ampellösung.