Bottrop.
Einen anderthalb Meter langen toten Wels hat ein Angler aus einem Teich im Revierpark Vonderort gefischt. Zahlreiche weitere Fische sind dort verendet und treiben an der Wasseroberfläche. So ein Fischsterben hat der Park noch nicht erlebt.
Fische schwimmen im Wasser, das ist klar. Auf der Böschung am Teich des Revierparks lag bis zum Donnerstag ein etwa 150 cm großer Wels - mausetot. Doch was machte er dort?
Ein Angler hatte ihn zu Beginn der Woche aus dem Teich gefischt, da war er vermutlich schon mehrere Wochen lang tot. Nachdem die Eisdecke über dem Teich im Revierpark Vonderort geschmolzen war, zeigte sich, dass zahlreiche Fische den Winter nicht überlebt haben. Nicht nur eben jener Wels, auch zahlreiche Karpfen und kleinere Fische sind dort in den vergangenen kalten Tagen verendet und treiben nun bäuchlings an der Oberfläche. Den Grund dafür kennt Herbert Wesely, der Leiter des Revierparks: „Die Fische sind im Prinzip erstickt. Nachdem im Herbst Laub in den See gefallen war, kam ein früher Frost. Der Teich ist schnell zugefroren. Die durch das Laub entstehenden Gase konnten nicht mehr austreten, es kam kein frischer Sauerstoff in das Wasser, und so sind vermutlich einige hundert Fische verendet.“ Diese Problematik kennt auch Stefan Beckmann vom Bottroper Umweltamt: „Kleine, nährstoffreiche Teiche können unter Sauerstoffmangel leiden und es kann dementsprechend zum Fischsterben kommen.“
Mit dem Schlimmsten gerechnet
Als Wesely von den toten Fischen in seinem Teich erfuhr, rechnete er zunächst mit dem Schlimmsten. „Wir haben die Wasserqualität überprüfen lassen, aber die ist in Ordnung.“ Besorgte Anwohner hätten sich bei ihm und der Feuerwehr gemeldet und nach dem Schicksal der Fische gefragt.
„Normalerweise vergeht mehr Zeit zwischen dem Laubfall und dem kompletten Gefrieren, so dass der Sauerstoffgehalt des Gewässers nicht derart dramatisch absinkt“. Die hohe Fischpopulation im Teich tat zudem ihr Übriges.
In 15 Jahren als Parkleiter hat Wesely solch ein Fischsterben noch nicht erlebt. Ist so etwas in Zukunft zu verhindern? „Man kann eine Belüftungsanlage einbauen. Wir prüfen, ob so eine Anlage Sinn macht Diese könnte den Teich mit Sauerstoff versorgen, auch wenn er gefroren ist.“ Wie lange die Fische schon tot seien, konnte Wesely nicht beantworten. „Erst nachdem die Eisdecke getaut war, erkannte man das Ausmaß.“