Wolfgang Marga sorgt sich um die Fische im Nordparkteich: „Wenn der Wasserpegel weiter sinkt, lässt sich ein Fischsterben größeren Ausmaßes nicht mehr ausschließen.“
Der Geschäftsführer der Teichgemeinschaft Gladbecker Angelvereine weiß, warum zurzeit deutlich mehr Wasser aus dem Teich verloren geht als am anderen Ende zufließt: „Es gibt einen Defekt am neuen Auslaufbauwerk, bzw. die Steinschüttung an der Böschung neben dem Abfluss ist undicht, mit der Folge, dass das Wasser sich diesen Weg in den Haarbach sucht.“
Fünf bis 15 Liter Wasser fließen im Normalfall pro Minute zu und auch wieder ab. „Wegen dieses Defekts verliert der Teich aber mindestens die dreifache Menge“, sagt Marga. Professor Surhold, der im Auftrag der Stadt für alle Teiche im Stadtgebiet ein gewässerökologisches Gutachten erstellt, habe auf Anfrage mitgeteilt, dass zurzeit rund 12 000 Kubikmeter Wasser im Nordparkteich fehlen.
„Der Wasserspiegel liegt etwa 30 Zentimeter unter dem Normalniveau,“ zeigt sich Wolfgang Marga besorgt: „Der Nordparkteich ist ohnehin nicht besonders tief. Je weiter der Spiegel sinkt, desto stärker erwärmt sich das Wasser und desto sauerstoffärmer wird es.“ 30 Grad warmes Wasser, so Marga, könne nur noch 4 mg Sauerstoff pro Liter aufnehmen, das absolute Minimum, das Fische zum Überleben benötigten.
Nebeneffekt: Die Unterwasserpflanzen wachsen mittlerweile bis zur Wasseroberfläche, ragen an manchen Stellen sogar darüber hinaus. Wolfgang Marga: „Darin verfangen sich die Angelleinen und auch die Schrauben der Modellboote. Und was über die Wasseroberfläche hinauswächst, verrottet und stinkt.“
In erster Linie aber geht es den Angelsportlern um den Lebensraum der Fische. Deshalb haben sie das Problem der Stadt und der Emschergenossenschaft gemeldet. „Vor vier Wochen schon“, ärgert sich Wolfgang Marga darüber, dass bisher nichts passiert ist. „Weder bei der einen noch bei der anderen Stelle fühlt sich jemand zuständig.“
Gemeineinsam mit Hermann Arnold, dem Vorsitzenden der Teichgemeinschaft, und Gewässerwart Heinz-Egon Elsner ist Marga deshalb gestern selbst aktiv geworden. Mit Sandsäcken haben sie die durchlässige Böschung so gut es ging abgedichtet. Jetzt kann deutlich weniger Wasser abfließen. „Eine Dauerlösung ist das natürlich nicht“, stellt Wolfgang Marga klar.
Das Provisorium wird bald überflüssig, versicherten gestern Stadtverwaltung und Emschergenossenschaft auf Anfrage übereinstimmend. In den nächsten Tagen soll die undichte Stelle dauerhaft „gestopft“ werden. Zuständig sind übrigens irgendwie beide: Die Emschergenossenschaft hat das Ablaufbauwerk bauen lassen und übergibt es in die Verantwortung der Stadt. „Wir befinden uns gerade in der Übergangsphase“, erläuterte Elias Abawi von der Pressestelle der Emschergenossenschaft. Gleichwohl seien beide Beteiligten aktiv geworden. Bernhard Schregel vom ZBG: „Es hat länger gedauert, weil es sich um einen baulichen Mangel handelt, den die ausführende Firma im Rahmen der Gewährleistung beseitigen muss. Dafür musste die Stadt Fristen setzen. Die hat die Firma verstreichen lassen. Deshalb wird die Stadt jetzt im Rahmen der Ersatzvornahme aktiv, das heißt: Sie lässt reparieren und schickt der für den Schaden verantwortlichen Firma die Rechnung..“