Bottrop.
Während das Kindergarten-Jahr in der Regel am 31. Juli endet, sind die Sommerferien bekanntlich variabel. In Nordrhein-Westfalen enden sie im nächsten Jahr erst am 6. September. Berufstätige Eltern von Jungen und Mädchen, die 2011 eingeschult werden, müssen also einen langen Zeitraum überbrücken.
In der Zeit zwischen dem Ende des Kindergartenjahres und dem späten Einschulungstermin in NRW „ tut sich eine Betreuungslücke auf“, warnt Bottrops Jugendamtsleiter Martin Notthoff. Ähnlich verhielt es sich bereits in diesem Jahr, „wir haben ein paar Fälle gehabt, in denen Eltern nachgefragt haben.“ Ihnen war es nicht gelungen, für den Zeitraum zwischen Kindergarten-Ende und Schulberginn eine Betreuung für ihre Kinder zu organisieren. Nothoff weiß, dass viele Eltern diesen Sommer für einen letzten Familienurlaub außerhalb der Schulferien nutzen, auch finden manche Eltern für Tage oder Wochen einen Überbrückungs-Platz in einem „fremden“ Kindergarten. Aber einen Anspruch auf diese Lösung haben sie nicht.
Das Problem ist bekannt
„Das Problem ist dem Ministerium bekannt“, stellt Notthoff fest. „Aber es besteht wenig Neigung, es lösen zu wollen.“ Denn verlängerte Betreuungszeiten im Sommer kosten mehr Geld, und ihm sind Kommunen bekannt, die entsprechende Wünsche angemeldet haben. Vor einem ähnlichen Finanzierungs-Problem steht auch der Jugendamtsleiter, wenn er in einer Kita ein Betreuungs-Angebot organisiert für Kinder, die dem Kindergarten entwachsen sind. Als „normale“, also regulär geförderte Kindergarten-Zeit kann er dieses Angebot nicht ausweisen - die Eltern müssten also mehr bezahlen.
Die städtischen Kindergärten sind dazu übergegangen, in den Ferien nur noch Gruppen zu schließen, aber nicht die ganze Einrichtung. Dadurch bietet sich innerhalb der Tagesstätte die Möglichkeit, unversorgte Kinder in einer anderen Gruppe zu betreuen. Bei den meisten Trägern geht der Trend in diese Richtung, erklärt Notthoff, der sich aber nicht darauf verlassen will, dass sich das Problem 2011 auf diese Weise löst.
Er appelliert an die Eltern, frühzeitig die Kinderbetreuung im Sommer 2011 zu planen und das Jugendamt zu informieren, wenn sie einen Zeitraum nicht überbrücken können. Denn das Jugendamt kann helfen und rasch feststellen, in welchen benachbarten Einrichtungen noch Kapazitäten bestehen.