Bottrop.

Wenn der Kindergarten für drei Wochen in den Sommerferien komplett schließt, dann geraten manche Eltern in Schwierigkeiten. Denn sie sind als Berufstätige auf Betreuung angewiesen. Bettina Lipkas Sohn besucht den katholischen Kindergarten St. Joseph, der in den ersten drei Wochen der Sommerferien ab 15. Juli geschlossen ist. Aus beruflichen Gründen kann die Mutter in dieser Zeit keinen Urlaub nehmen. Mit großen Mühen und gegen Widerstand, berichtet sie, sei es ihr gelungen, ihren Tim bis Ende Juli im Kindergarten St. Hedwig unterzubringen - dann endet das Kindergartenjahr für Tim, der im August eingeschult wird. Anschließend ist Bettina Lipka auf private Unterstützung angewiesen, und in den letzten Ferienwochen nimmt die Mutter selbst Urlaub. „Das geht vielen Eltern so“, erklärt die Mutter.

Im Jugendamt ist das Problem bekannt. Die städtischen Kindergärten schließen nicht mehr komplett, erklärt Amtsleiter Martin Notthoff, sondern gruppenweise. Daher können die Kinder der geschlossenen Gruppe in den anderen aufgenommen werden. Vom Grundsatz her bestehe bei den Trägern Übereinstimmung, ähnlich zu verfahren, damit keine Lücken entstehen. Bei den großen Kindergärten werde bereits so verfahren, heißt es beim Zweckverband kath. Kindergärten. Aber nicht bei allen. Dem Kita-Zweckverband sollte es möglich sein, Eltern im Notfall einen Platz in einer anderen Einrichtung anzubieten, erklärt Notthoff. Dies ist ja nun für einen kurzen Zeitraum im Juli geschehen. Aber im August bliebe ihr Kind ohne private Unterstützung unversorgt, erklärt die Mutter.