Bottrop. Christa und Peter Behrendt haben mit über 80 ihren Sohn gepflegt, dann wurden sie selbst krank. Ihre Tochter will ihnen eine Freude machen.

Der Sohn von Peter und Christa Behrendt ist gerade einmal 49 Jahre alt, als er einen schweren Schlaganfall erleidet. Er lebt am Bodensee, seine Eltern in Bottrop-Kirchhellen. Am Ende sind es zehn Schlaganfälle, die ihn treffen, dazu kommt Nierenversagen. Die Eltern, heute 81 und 84 Jahre alt, nehmen ihren Sohn zu sich, pflegen ihn – und werden beide selbst schwer krank.

Ihre Tochter hat sich bei uns gemeldet, um die Eltern und den Bruder für den 500-Euro-Gutschein von Amanda vorzuschlagen. „Sie gönnen sich sonst gar nichts“, sagt Martina Martin Pelegrina, die selbst in Freiburg lebt, aber gerade dabei ist, in ihre Heimat Bottrop zurückzukommen – „um da zu sein, wenn mal was ist“.

Bottroper Ehepaar aus Kirchhellen: Gebeutelt von schweren Krankheiten

Nachdem die Eltern ihren Sohn aufgepäppelt haben, es ihm wieder so gut geht, dass er in eine eigene Wohnung ziehen kann, treffen das Paar weitere Schicksalschläge. Bei Christa Behrendt wird erst Krebs hinter dem Auge festgestellt, sie muss bestrahlt werden. Durch die Bestrahlung entsteht ein Tumor im Kopf, tischtennisgroß. „Die Ärzte mussten ihr von Ohr zu Ohr den Schädel aufmachen, um ihn zu entfernen“, sagt die Tochter.

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Kurz darauf wird auch der Vater krank, muss ebenfalls operiert werden. Schließlich die nächste Hiobsbotschaft: Christa Behrendt muss wieder ins Krankenhaus und sich einer Bypass-Operation am Bein unterziehen. Es kommt zu Komplikationen; sie verbringt fast zwei Monate im Krankenhaus. Bis heute habe sie sich nicht richtig davon erholt, sagt Martina Martin Pelegrina, auch wenn sie „hart im Nehmen“ sei: „Wie die Generation so ist: Sie nehmen ihr Schicksal an und wurschteln sich durch.“

Tochter über ihre Eltern: „Beide sind so tapfer“

Ihrem Bruder gehe es mittlerweile wieder gut; er ist zurück nach Bottrop gezogen, kümmert sich um die Eltern. Peter Behrendt unterstützt – obwohl selbst mit vielen Schwierigkeiten kämpfend – zwei Nachbarinnen, die kürzlich ihre Ehemänner verloren haben. Er geht mit ihnen einkaufen, erledigt kleinere Reparaturen.

„Beide sind so tapfer“, sagt die Tochter. Sie wolle ihnen und ihrem Bruder einen schönen Abend ermöglichen. „Wenn einer es verdient hat, dann meine Eltern, weil sie immer wieder aufstehen und für alle da sind.“