Bottrop. Der Leiter des Sport- und Bäderbetriebs macht Hoffnung auf eine zeitnahe Wiedereröffnung des Bottroper Hallenbads. Dann soll es so weit sein.
Seit einem Jahr ist das Hallenbad im Sportpark geschlossen. Nun ist endlich Land in Sicht. Der Fliesenleger hat seine Tätigkeit aufgenommen. Der Sport- und Bäderbetrieb wagt eine Prognose, wann ungefähr das Hallenbad fertig sein soll.
Auf WAZ-Nachfrage teilt deren Leiter, Henning Wiegert, mit: „Zur ersten Sitzung des Betriebsausschusses des Bottroper Sport- und Bäderbetriebes am 14. Februar 2024 sollen sich die Arbeiten auf der Zielgeraden befinden.“
Hallenbad in Bottrop: Das sind die Arbeiten in den nächsten Wochen
Laut Wiegert werden in den nächsten Tagen die Beckenwände an den Kopfseiten ausgeglichen und der Untergrund vorbereitet. „Es muss gewährleistet sein, dass das Schwimmerbecken 25 Meter lang ist, die Normen stimmen und somit als offizielle Wettkampfstätte genutzt werden kann.“ Der Fliesenleger muss Millimeterarbeit leisten. Die Schichten für den Untergrund dürfen nicht zu dick und nicht zu dünn sein. „Es sind minimale Toleranzen“, sagt Wiegert.
Der Plan sieht vor, dass ab Januar die Beckenflächen abgedichtet werden. „Noch bevor die neuen Fliesen angebracht werden, erfolgt zum Zwecke einer Dichtigkeitsprüfung eine Probefüllung des Beckens“, erklärt Wiegert. Dies sei ein üblicher Vorgang, der erforderlich sei, um mögliche Undichtigkeiten frühzeitig zu erkennen.
Nach dem Füllvorgang wird das Wasser wieder abgelassen
Circa drei Tage dauert der Vorgang des Befüllens. „Neuralgische Stellen sind da, wo Düsen und Lampen eingefasst werden. Zu Testzwecken bleibt das Becken zwei Wochen gefüllt. Im Idealfall ist dann alles dicht“, so Henning Wiegert. „Nach dem Ablassen des Wassers und einer Trocknungsphase werden dann im finalen Schritt die neuen Fliesen angebracht.“
Der Sport- und Bäderbetrieb rechnet mit rund fünf Wochen für diese Arbeiten. Die Fliesen sind bereits vorrätig. „Nach der Trocknungsphase und der Montage der Beckendüsen, Leitern und der Beleuchtung kann das Becken final wieder befüllt werden“, hofft Wiegert. Der Füllvorgang dauert dann wieder rund drei Tage.
Leiter des Bäderbetriebs: „Komplettsanierung war sinnvolle Entscheidung.“
Läuft diesmal alles nach Plan, könnte ab Ende Februar das Hallenbad im Sportpark wieder geöffnet werden. Mit ganz konkreten Aussagen hält sich der Sport- und Bäderbetrieb jedoch zurück. Nach einem Jahr Sperrung ist man geübt, Wasserstandsmeldungen abzugeben.
Zu oft mussten Daten korrigiert werden. Zu viele Nerven hat die Sanierung gekostet. Wiegert: „Mit Blick auf die Komplexität der Maßnahme zeichnet sich bereits ab, dass es eine sinnvolle Entscheidung war, eine Komplettsanierung vorzunehmen. Dies offenbarte sich zuletzt etwa bei den Arbeiten an der Schräge im Becken, die in weiten Teilen nachgearbeitet werden musste. Insgesamt lässt sich zudem festhalten, dass besonders die Vorarbeiten weitaus umfangreicher ausgefallen sind, als anfangs prognostiziert. Das erklärt auch die Verzögerungen auf der Zeitachse.“
Hallenbad im Sportpark: Weitere Maßnahmen werden umgesetzt
Rückblick: Seit dem 24. November 2022 ist das Hallenbad dicht. Damals hieß es: Fliesenschaden. Der Sport- und Bäderbetrieb hoffte auf eine schnelle Reparatur und Wiedereröffnung. Stattdessen wurde das gesamte Ausmaß der Katastrophe sichtbar. Es folgten noch mehr Mängel und schließlich der Rückbau bis auf den nackten Betonboden.
Die Zeit der Beckensanierung nutzte man, um auch nötige Instandsetzungen und Modernisierungen im Bad vorzunehmen. Darunter: die Umrüstung der Badbeleuchtung und der Unterwasserscheinwerfer auf LED. „Durch diese Maßnahme wird der Energiebedarf um fast 75 Prozent gesenkt“, merkt Henning Wiegert an.
Außerdem wurde eine Zwischentür zwischen dem Hallenbad und dem Umkleidetrakt als energetische Maßnahme, um den Wärmeverlust zu verringern, eingebaut. Und: Anstrich und Kleinreparaturen an der Außenfassade und Innenanstrich an den Wänden sowie am Sprungturm. Gefolgt von Versiegelungsarbeiten und allgemeinen Reparaturarbeiten am Beckenumgang, Wartung der Filteranlagen und die Regulierung eines Wasserschadens im Keller.