Bottrop. Das Hallenbad im Sportpark bleibt unerwartet noch länger dicht. Was die Gründe für die nächste Verlängerung sind und wann alles fertig sein soll.
Die schlechten Nachrichten um Bottrops Hallenbad reißen nicht ab. „Der Worst Case ist eingetroffen“, sagt Jürgen Heidtmann. Was der Leiter des städtischen Sport- und Bäderbetriebs mit dem „schlimmsten Fall“ meint, wird Schwimmvereinen und Schulen gar nicht gefallen.
Das Hallenbad im Sportpark bleibt noch einmal deutlich länger geschlossen, als bisher ohnehin schon angenommen. Nach dem großflächigen Abbruch der Fliesen im gesamten Schwimmerbecken zeigte sich der nächste Schaden. Die Ausgleichsschicht, also jene Schicht, die sich unter den Fliesen befindet, ist beschädigt. Das ist das Ergebnis eines vom Fachbereich Immobilienwirtschaft beauftragten Gutachtens.
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Laut Heidtmann sei die Schicht porös gewesen, dadurch konnten sich die Fliesen lösen und hoben vom Boden ab. Ärgerlich für alle Beteiligten, erst durch das einzelne Abtragen der Fliesen und Schichten kommt seit Monaten scheibchenweise das ganze Ausmaß zum Vorschein. Heidtmann vermeidet konsequent das Wort „Pfusch“, ist trotzdem merklich angefressen: „Da ist nicht ordnungsgemäß gearbeitet worden.“
Die Ausgleichsschicht muss nun fachgerecht komplett entfernt werden, sodass im Grunde nur noch der nackte, wasserdichte Betonboden übrig bleibt. Die Folge des Abtragens: eine weitere Ausschreibung und damit einhergehend eine weitere zeitliche Verzögerung bei der Sanierung.
Bottroper Hallenbad erst Anfang Dezember wieder nutzbar
Der Zeitplan sieht vor, dass die beschädigte Ausgleichsschicht bis Mitte Juli entfernt wird. Nach einer Zwischenreinigung wird bis Mitte, Ende August eine neue Ausgleichsschicht aufgetragen inklusive Aushärtung. Danach sollen die Fliesen im Becken neu verlegt werden.
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Nach Planung des Sport- und Bäderbetriebs sollen diese Arbeiten bis Ende Oktober fertig sein. Es folgt die Aushärtung der Fliesen für vier Wochen, gefolgt von einer Endreinigung des Beckens und abschließend der Füllung mit unzähligen Litern an Wasser.
Die Fliesen sind laut Heidtmann bereits vorrätig. Er hofft nun auf einen Abschluss der Sanierungsarbeiten und demzufolge auf eine Wiedereröffnung in der 49. (!) Kalenderwoche dieses Jahres. Der Blick im Kalender verrät, das wäre irgendwann zwischen dem 4. und 10. Dezember.
Abschluss der Hallenbad-Sanierung für Mitte Dezember dieses Jahres geplant
Der Amtsleiter ist inzwischen geübt, Wasserstandsmeldungen abzugeben. Seit dem 24. November des vergangenen Jahres ist das Hallenbad dicht. Anfangs hoffte der Bäderbetrieb auf eine kurze Reparatur bis zum 24. Dezember und anschließender Wiedereröffnung. Schon damals meinte Heidtmann, dass man die Aussage mit Vorsicht genießen solle. Und er sollte Recht behalten.
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Anfang dieses Jahres rechnete der Bäderbetrieb mit einer Fertigstellung für Ende Mai, Anfang Juni. Dann wurden noch mehr Mängel entdeckt und auf einmal hieß es August. Nun also Mitte Dezember. Die schlechte Nachricht trifft insbesondere Schwimmvereine und den Schwimmunterricht an den Schulen: „Es bleibt beim jetzigen Belegungsplan und bei den Öffnungszeiten“, so Heidtmann.