Bottrop-Kirchhellen. Die Lichterfahrt der Kirchhellener Landwirte fällt in diesem Advent aus. Warum die beliebte Veranstaltung in diesem Jahr pausiert.

Die Lichterfahrt der Kirchhellener Landwirte im Advent hat die Menschen in den vergangenen zwei Jahren bezaubert: Erwachsene wie Kinder bestaunten die weihnachtlich geschmückten und beleuchteten Trecker, die im Konvoi durch Kirchhellen und Grafenwald rollten. Nicht zum stimmungsvollen Selbstzweck, sondern auch als Demonstration für die Bedeutung der Landwirtschaft. In diesem Jahr aber wird es keine Lichterfahrt geben.

Grafenwälder Landwirt: „Die Fahrt findet im nächsten Jahr auf jeden Fall wieder statt“

Der Grafenwälder Landwirt Bernhard Stratmann, der mit Thorsten Haubold, Mark Hasebrink sowie Felix und Bene Rehring zum Organisationsteam gehört, macht deutlich, dass diese Entscheidung kein endgültiges Aus für die Lichterfahrt bedeutet: „In diesem Jahr wird mit der Lichterfahrt pausiert. Sie findet aber im nächsten Jahr auf jeden Fall wieder statt.“

+++ Wollen Sie keine Nachrichten mehr aus Bottrop verpassen? Dann abonnieren Sie hier unseren WhatsApp-Kanal! +++

Mehre Gründe haben zu dieser Pause geführt. Zum einen hätten – auch für die Landwirte – in diesem Jahr bereits einige aufwändige Termine in den Kirchhellener Ortsteilen stattgefunden. Man denke zum Beispiel an die Übungen für Schützen- und Brezelfest in Kirchhellen sowie für das Schützenfest in Grafenwald – und natürlich an die großen Festtage selbst.

Ganz abgesehen von den Terminen jetzt in der Adventszeit, wie der Wintertreff vergangenes Wochenende in der Dorfmitte von Kirchhellen oder das Weihnachtsbaum-Aufstellen der Freiwilligen Feuerwehr Grafenwald.

„Ein Funken Hoffnung – ohne Bauern geht es nicht
„Ein Funken Hoffnung – ohne Bauern geht es nicht": Auch die politische Botschaft ist den Landwirten bei ihrer Lichterfahrt wichtig. Hier ein Foto aus 2022. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Vor allem aber ist den Organisatoren wichtig, dass die aufwändig umzusetzende Lichterfahrt auf Dauer etwas Besonderes bleibt. Auch, um damit weiterhin Gehör zu finden für die Anliegen der hiesigen Landwirtschaft, die ihre Bedeutung für die Region unterstreichen möchte. Ein zweijähriger Rhythmus scheint dem Orga-Team in diesem Zusammenhang sinnvoll. „Wir hoffen, dass alle dafür Verständnis haben und sich auf das nächste Jahr freuen“, unterstreicht Bernhard Stratmann.

Zuletzt waren im Advent 2022 rund 50 beleuchtete Trecker durch Kirchhellen und Grafenwald gerollt. Mit Slogans wie „No farmers – no food“ oder einem auf fünf vor zwölf zeigenden Ziffernblatt machten die Landwirte dabei auf ihre Sorgen aufmerksam. Zu denen zählen ganz grundsätzlich etwa gestiegene Kosten durch Mindestlöhne oder Energiepreise sowie Kaufzurückhaltung.

Die Trecker-Lichterfahrten gibt es bundesweit in verschiedenen Städten. In Velbert und Bochum zum Beispiel fahren die geschmückten Traktoren am 17. Dezember los.