Bottrop. Der Lieferdienst „Home Meal“ kommt nach Bottrop. Die Speisen bereiten die Köche zuhause zu. Wie ist das mit Hygiene-Vorschriften vereinbar?
„Home Meal“ ist ein ein Lieferdienst für selbstgekochtes Essen. Das heißt: Die Speisen stammen nicht aus festen Restaurants, sondern werden in der heimischen Küche von Koch-Profis oder ambitionierten Hobby-Köchen zubereitet. Den Kunden stehen Boxen mit sechs verschiedenen Speisen zur Verfügung, dabei können sie die Gerichte frei wählen oder auf eine vorgegebene Auswahl zurückgreifen. Bald soll Home Meal auch in Bottrop an den Start gehen.
Derzeit sind viele internationale Gerichte im Angebot, etwa aus Gambia, Syrien oder Singapur. Die Köche kaufen dann nach Bedarf ein, bereiten die Speisen zu und kühlen sie runter. Ein Fahrer holt die Speisen ab, anschließend werden sie in einem Logistik-Zentrum geprüft uns sortiert und per Post deutschlandweit verschickt.
Bislang hat sich das Unternehmen ausschließlich auf Berlin beschränkt, gerade im 300.000-Einwohner-Bezirk Zehlendorf habe das System laut Home-Meal-Gründer Martin Andreas Schmidt sehr gut funktioniert. Deshalb möchte er mit seinem Start-up nun speziell in Städten mit unter 250.000 Einwohnern expandieren. Dort sei es am einfachsten, Köche und Kunden zu finden.
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In Herne ist Home Meal bereits seit kurzem aktiv, nun sucht das Unternehmen auch in Bottrop neue Köche. Interessierte können sich über die Website bewerben. „Wir suchen dabei vor allem nach Köchen mit authentischen Gerichten. Am besten das, was man auch gerne für sich, seine Freunde oder Familie kocht“, sagt Schmidt.
Neuer Lieferdienst in Bottrop: Strenge Hygiene-Auflagen für Privat-Köche
Die Idee für das Start-up kam Schmidt im April 2020, während der Corona-Zeit. „Viele Köche und Beschäftigte in der Gastronomie haben damals ihren Job verloren. Da haben wir uns überlegt, ob es nicht möglich ist, dass auch Köche im Home-Office arbeiten.“
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Freunde und Bekannte, mit denen er gesprochen habe, hielten die Idee in Deutschland für nicht umsetzbar. Zu streng seien die Auflagen, vor allen Dingen im hygienischen Bereich, erklärt Schmidt. Sechs Monate lang führte der Lieferdienst-Gründer deshalb Gespräche mit Ämtern und privaten Sachverständigen – und fand eine Lösung in Form eines Hygienekonzeptes.
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Das Konzept bestehe aus vier Pfeilern, erklärt Schmidt. Zum einen brauche jeder Koch einen Hygienepass. Das ist eine Schulung des Gesundheitsamtes, in der die Teilnehmer unter anderem lernen, wie sie Kontaminationen des selbstgekochten Essens vermeiden. Zudem müsse sich jeder mit der Lebensmittelhygieneverordnung, einem EU-Gesetz, auskennen. Dort steht unter anderem drin, dass die Köche Protokolle zur Kühlschranktemperatur und Fußbodenreinigung führen müssen.
Home Meal in Bottrop: Anfangs holen sich die Kunden ihre Speisen noch persönlich ab
Als dritten Pfeiler benennt Schmidt, dass alle Home-Meal-Köche die Auflage haben, ihre privaten Lebensmittel-Kreisläufe strikt von den gewerblichen trennen. Dazu gehören auch die Küchenutensilien und ein separater Kühlschrank. Darüber hinaus braucht jeder teilnehmende Koch zwingend eine Gewerbeanmeldung, damit Kontrollen vom Gesundheitsamt durchführt werden können.
In Berlin sind zurzeit 50 Privat-Köche für Home Meal aktiv. Nach und nach möchte sich das Start-up auch in Bottrop einen Stamm an Köchen aufbauen. Anfangs müssen sich die Besteller die Gerichte laut Schmidt noch persönlich bei den Köchen abholen. „Wenn wir in Bottrop mehr als zehn Köche Gefunden haben, macht es Sinn, sie ans Versandsystem anzubinden.“ Dafür werde dann ein Versand- und Qualitätszentrum in Bottrop hochgezogen, so Schmidt.