Bottrop. Die Entwickler des Merhaba, Bottrops orientalischen Einkaufszentrums, stellen neue Ansichten vor. Einen Veranstaltungssaal wird es nicht geben.

  • Die Projektentwickler haben neue Visualisierungen des Merhaba in Bottrop vorgestellt
  • Das orientalische Einkaufszentrum soll doch keinen Veranstaltungssaal bekommen
  • Der Baubeginn ist für Sommer 2024 geplant

Der Projektentwickler SI&AM, der das Hansa-Center in ein orientalisches Einkaufszentrum verwandeln will, hat neue Bilder veröffentlicht, wie „Merhaba“ einmal aussehen könnte. Außerdem steht nun final fest: Es wird keine kulturelle Begegnungsstätte geben.

Zu Beginn hatte SI&AM mit einem Hochzeitssaal geplant, geeignet für Veranstaltungen mit bis zu 600 Personen. Schnell kamen Sorgen vor Lärm und Autokorsos durch die Stadt auf. Die Projektentwickler sprachen fortan von einer „kulturellen Begegnungsstätte“, die unterschiedlichen Gruppierungen Veranstaltungsraum geben könnte.

Blick nach innen: SI&AM hat neue Optiken des Merhaba in Bottrop veröffentlicht.
Blick nach innen: SI&AM hat neue Optiken des Merhaba in Bottrop veröffentlicht. © SI&AM

Merhaba in Bottrop: Orientalisches Einkaufszentrum ohne Begegnungsstätte

Nun aber die Kehrtwende: „Die Immissionsuntersuchungen haben ergeben, dass der Investor auf den Betrieb einer kulturellen Begegnungsstätte im Center verzichten muss“, sagt Projektentwickler Philipp H. Schulte. „Nicht alle Veranstaltungen könnten vor 22 Uhr beendet werden und dieser Umstand könnte zu Streit mit den Nachbarn führen.“

Ausreichender Lärmschutz bei der Ausfahrt aus der Tiefgarage sei „wirtschaftlich nicht darstellbar“, man verzichte deshalb auf die Begegnungsstätte „aus Rücksicht auf die Nachbarn“. Stattdessen sehen die Planungen dort nun ein „Instagram-Konzept“ vor – „ein multimediales Entertainment/Social-Media-Konzept“, dessen Planung aber noch nicht finalisiert sei.

Die Projektentwickler seien derzeit dabei, „die Planung zu verifizieren und die Kostenstruktur für den Investor (Anm. d. Red.: der Emerald Mezzanine Funds mit Sitz in Luxemburg) transparent zu machen“. Dazu erfolgten derzeit die Bauteiluntersuchungen. Ziel sei es, die Immobilie so nachhaltig zu gestalten, dass sie den DGNB-Gold-Standard erreiche, ein deutsches Nachhaltigkeitszertifikat.

Projektentwickler planen Beginn der Bauarbeiten im Merhaba für Sommer 2024

Namen potenzieller Mieter nennt Philipp H. Schulte mit Verweis auf Verschwiegenheitsverpflichtungen weiterhin nicht. „Aktuell stecken wir tief in den Mietvertragsverhandlungen mit Händlern und Marken sowie den Vorbereitungen für den Bauantrag.“ Dieser solle im Februar 2024 eingereicht und durch die Stadt in wenigen Monaten genehmigt werden. „Wir hoffen, dass wir im Sommer 2024 dann mit den Bauarbeiten beginnen werden“, sagt Schulte.

Das kündigte auch Oberbürgermeister Bernd Tischler zuletzt im Wirtschaftsförderungsausschuss am Freitag an. Er sitze regelmäßig mit den Investoren für die Planungen des Einkaufszentrums zusammen. Tischler zeigte sich ungebrochen optimistisch, dass kommendes Jahr die Arbeiten im Hansa-Center – und im Karstadt-Gebäude – beginnen können.

Markthallen-Charakter im Merhaba.
Markthallen-Charakter im Merhaba. © SI&AM

Unterdessen hat SI&AM die Optiken seiner Planungen konkretisiert. Das Gebäude erhält nach den Visualisierungen eine golden schimmernde Fassade. Auch innen überwiegen Gold-, Braun- und Beige-Töne in Kombination mit orientalischen Ornamenten.