Bottrop. Im ehemaligen Hansa-Center soll das orientalische Einkaufszentrum Merhaba entstehen. Die Entwickler stellen nun ihren Vermarktungsplan vor.

Das herunterhängende Plakat der Fakt AG ist weg, der Bauzaun vor dem Hansa-Center ist neu geschmückt mit ersten Visualisierungen, wie das Merhaba einmal aussehen soll. Beim Ausbau des Hansa-Centers hin zum orientalischen Einkaufszentrum gehen die Projektentwickler von der Düsseldorfer SI&AM GmbH einen weiteren Schritt: Sie haben nun ihre Vermietungspräsentation finalisiert und intensivieren die Vermarktung der potenziellen Flächen.

Mit den Worten „Willkommen bei Freunden“ ist die Präsentation übertitelt. „Auf rund 17.000 Quadratmetern Verkaufs- und Vermietungsfläche soll die Vielfalt und Schönheit des Orients an einem Ort den interessierten Kunden überraschen“, heißt es weiter. Ein großer Basar, Artikel des täglichen Bedarfs sowie Gastronomie, eine „Schmuckmeile“ und verschiedene Geschäfte für Damen- und Herrenmode sollen sich im Merhaba ansiedeln. Hinzu kommt der geplante Spa- und Wellnessbereich. „Den Unterschied zu sonst allen Centern soll auch die kulturelle Begegnungsstätte machen.“

Merhaba in Bottrop soll Mieter und Kunden auch aus der Ferne anziehen

Erkennbar ist, dass die Vermietungspräsentation auch Interessenten ansprechen soll, die nicht aus der Region sind. Hervorgehoben wird die Lage Bottrops in Nordrhein-Westfalen, dem bevölkerungsreichsten Bundesland, die „außerordentlich gute Verkehrsanbindung“. Auch die Zielgruppe der Kunden ist weit gefasst: Die Projektentwickler sprechen von einem Mix, der „Kunden über die Grenzen der Metropole Ruhrgebiet hinaus anziehen wird und für den Mieter ein erhebliches Umsatz-Potenzial bietet“.

Ausschnitt aus dem „Moodboard“ von Merhaba im Hansa-Center – in dieser Optik soll das Einkaufszentrum gehalten sein.
Ausschnitt aus dem „Moodboard“ von Merhaba im Hansa-Center – in dieser Optik soll das Einkaufszentrum gehalten sein. © SI&AM

Die Projektentwickler skizzieren, welche Anmutung das Einkaufscenter haben soll: „Wenn Sie durch die Türen des Shoppingcenters treten, werden Sie von den lebhaften Geräuschen und dem Duft von Gewürzen und Kräutern begrüßt“, heißt es in der Präsentation. „Die Wände sind mit wunderschönen Mosaiken und kunstvollen Ornamenten verziert, die an die prächtigen Paläste des Orients erinnern.“

Zur zeitlichen Perspektive zeigt sich SI&AM optimistisch, innerhalb von zwölf Monaten nach Eingang aller Genehmigungen mit dem Umbau fertig zu sein. Die Bauzeit sei „überschaubar“, eine Übergabe der Flächen „im veredelten Rohbau“ sei für den Spätherbst 2024 geplant. Der Ausbau erfolge über einen Generalunternehmer, die Mieter können ihre Flächen entweder im „veredelten Rohbau“ übernehmen oder über den Generalunternehmer ausbauen lassen.

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Skeptiker bringen immer wieder Bedenken an, wie SI&AM, ein kleines Unternehmen mit kaum Eigenkapital, die Sanierung stemmen kann. Dem hatte der Geschäftsführende Gesellschafter Philipp H. Schulte kürzlich erwidert: „Wir sind Dienstleister für den Emerald Fonds. Wir sind nicht der Investor.“ Der US-amerikanische Fonds ist Eigentümer des Hansa-Centers.

Basarbereich auf über 2000 Quadratmetern im Merhaba im Hansa-Center

In der Vermietungspräsentation sind nun auch konkrete Flächen und ihre Größen eingezeichnet: So soll der Basarbereich sich auf mehr als 2000 Quadratmetern im Erdgeschoss erstrecken. Hinzu kommen drei Restaurantbereiche mit zweimal 381 Quadratmetern und einmal 238 Quadratmetern sowie mehrere kleine Flächen mit 90 bis 120 Quadratmetern für Friseure und Kosmetik.

Im ersten Obergeschoss stehen zwei große Flächen mit gut 1500 und gut 1700 Quadratmetern für Damenmode und Brautmode als „Shop-in-Shop“-Format zur Verfügung. Daneben sind ein Dutzend kleinere Flächen für Herrenmode, Schuhe und Schmuck vorgesehen.

„Kulturelle Begegnungsstätte“ statt Hochzeitssaal

Im zweiten Obergeschoss soll eine „kulturelle Begegnungsstätte“ auf über 2000 Quadratmetern Platz finden sowie ein Kinderland und ein Möbel- und Deko-Geschäft. Zu Beginn war in diesem Bereich von einem Hochzeitssaal für über 500 Personen die Rede gewesen – das allerdings stieß auf Kritik. Bei der „kulturellen Begegnungsstätte“ handele es sich nun „um einen Ort der Begegnung und des kulturellen Austauschs, der zusammen mit der Stadt definiert und geprägt wird“, erklärt Philipp H. Schulte. In den drei obersten Etagen bleiben Flächen für Büros oder eine Kita sowie für den Wellness-Bereich.

„Wir sind erfreut über die sehr positive Resonanz, die sich aus den ersten Mieteransprachen ergeben hat“, sagt Philipp H. Schulte. Derzeit fänden bereits Flächenbesichtigungen mit potenziellen Mietern statt – weitere Details will er aktuell noch nicht nennen.