Bottrop. Gibt es in Bottrop ausreichend öffentliche Toiletten? In welchem Zustand sind sie? Eine Übersicht – auch mit Blick auf die Barrierefreiheit.
20 öffentliche WC-Anlagen gibt es im Bottroper Stadtgebiet. Doch so richtig öffentlich sind sie nicht alle, liegen doch manche in Gastronomien oder Geschäften, sind also nur zu deren Öffnungszeiten zugänglich. Vielerorts ist der Zustand der Toiletten schlicht nicht schön. Und: An Barrierefreiheit und Behindertengerechtigkeit mangelt es vielerorts.
Das ist nämlich ein Unterschied: Ist eine Toilette barrierefrei, heißt das, dass sie ohne Überwindung von Hindernissen erreicht werden kann. Um dem Ausbaustandard „behindertengerecht“ nachzukommen, muss eine WC-Anlage jedoch strengere Kriterien mit Blick auf Maße und Mindestausstattung erfüllen. Eine behindertengerechte Toilette ist immer auch barrierefrei, andersrum gilt das nicht.
Die öffentlichen Toiletten in Bottrop: Viele sind nicht barrierefrei
Acht Toiletten im Stadtgebiet sind nicht barrierefrei – und somit schon gar nicht behindertengerecht. Ein Ausbau ist vielerorts auch nicht möglich beziehungsweise wäre mit hohem Kostenaufwand verbunden. Von den im städtischen Eigentum stehenden Toilettenanlagen sind laut Stadtverwaltung vier Anlagen behindertengerecht ausgebaut. „Die weiteren städtischen Anlagen können weder aus- noch umgebaut werden um einen höheren Standard zu gewährleisten.“
Die Stadt betreibt zum einen eigene WC-Anlagen, zum anderen hat sie vertragliche Absprachen mit Dritten, die Toiletten zur Verfügung stellen. Wie zum Beispiel die Toilette an der Minigolfanlage im Stadtgarten, die aktuell behindertengerecht umgebaut wird. Bei den übrigen Toilettenanlagen, die die Stadt aufgrund vertraglicher Regelungen der Öffentlichkeit zur Verfügung stellt, seien die vorhandenen Gegebenheiten allerdings nicht veränderbar.
Kritik: Zu wenige behindertengerechte Toiletten
Allerdings sind die extern gemieteten Toiletten nicht 24 Stunden geöffnet. Zum Beispiel gibt es eine öffentliche Toilette am Kiosk am Boyer Markt, im Parkhaus der Schützenstraße oder im Gebäude von Café Kläsener in Kirchhellen – diese sind nur geöffnet, wenn auch die entsprechende Einrichtung nicht geschlossen ist.
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Im Beirat für Menschen mit Behinderung ist die nicht ausreichende Infrastruktur von öffentlichen Toiletten, die auch behindertengerecht oder zumindest barrierefrei sind, kritisiert worden. Immer wieder Thema ist auch der Zustand öffentlicher Toiletten – vielerorts sind die Anlagen nicht gepflegt oder werden gar mutwillig zerstört, wie die im Torbogenhaus am Stadtgarten. Die Stadt hat diese Toilette wegen massiver Vandalismusschäden komplett geschlossen.
Stadt Bottrop will Ausbau öffentlicher Toiletten prüfen
Die Mitglieder des Sozialausschusses, in dem die Problematik diskutiert worden ist, wollen nun eine Lösung finden. Nach Vorschlag von Ausschussvorsitzendem Matthias Buschfeld (SPD) soll zunächst ein Standard festgelegt werden, was eine behindertengerechte Toilette vorweisen muss.
Wo es möglich ist, sollen Anlagen umgebaut werden – auch mit Blick auf Familienfreundlichkeit, also zum Beispiel Wickelmöglichkeiten. Zudem soll an neuralgischen Punkten wie öffentlichen Parks geprüft werden, ob die Installation neuer Anlagen möglich ist.