Bottrop. Doch kein teurer Rathaus-Anbau für Bottrop? Die Stadtverwaltung will die Pläne auf Eis legen. Details sollen Montagnachmittag bekannt werden.

Das ist ein Paukenschlag: Die Bottroper Stadtverwaltung will den geplanten Rathaus-Anbau auf der Fläche des Saalbaus auf Eis legen. Das geht aus den Unterlagen des Hauptausschusses hervor, die am Montagmorgen veröffentlicht worden sind. Die Stadt hat für Montag, 13 Uhr, zu einer Pressekonferenz geladen.

In der Beschlussvorlage, die im Hauptausschuss am 12. September vorberaten und am 19. September im Rat der Stadt beschlossen werden soll, heißt es: „Das VgV-Verhandlungsverfahren Rathauserweiterung Droste-Hülshoff-Platz wird nach dem vorgelagerten Planungswettbewerb angehalten. Die beabsichtigte Beauftragung eines Generalplanungsteams (...) erfolgt bis auf weiteres nicht.“

Bottroper Rathaus-Neubau soll auf Eis gelegt werden

Zudem sollen für die drei Verwaltungsstandorte Am Eickholtshof 24, Prosperstraße 71/1 und die Brakerstraße 74 „Alternativlösungen für eine zeitgemäße Unterbringung der dortigen Dienststellen“ erarbeitet werden. Weiter heißt es: „Für das bisherige Saalbaugelände am Droste-Hülshoff-Platz wird ein alternatives Nutzungskonzept erarbeitet.“

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Damit hat das Bürgerbegehren „Neustart Bottrop“ schon jetzt sein Ziel erreicht, ohne dass es zugelassen werden musste. Die Initiative will die Bürgerinnen und Bürger zu folgender Frage abstimmen lassen: „Soll die Stadt Bottrop eine Bestandsimmobilie in dem von der Sanierungssatzung „Hansaviertel“ unter § 1 festgelegten Gebiet erwerben (Karstadthaus, Hansazentrum oder andere geeignete Gebäude) und an diesen Ort eine zentrale Verwaltung für mindestens 500 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aufbauen, damit die Innenstadt belebt wird?“

Stärkste Ratsfraktion SPD war schon von Rathaus-Neubau abgerückt

Daraufhin hatte die Stadtverwaltung prüfen lassen, inwieweit ein Umbau des Karstadt- oder des Hansa-Centers – die beide nicht im Besitz der Stadt sind – für die Ansiedlungs von Verwaltungsarbeitsplätzen in Frage kommt. Beide Gebäude bieten laut dem Untersuchungsbericht keinen Platz für 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, in das Karstadt-Gebäude müssten 109 Millionen Euro investiert werden, in das Hansa-Center 120 Millionen Euro.

Die SPD als stärkste Fraktion im Rat war schon Mitte August von den Neubau-Plänen abgerückt. Wie es nun weitergeht, wird Oberbürgermeister Bernd Tischler zusammen mit dem Technischen Beigeordneten Klaus Müller und dem Stadtkämmerer Jochen Brunnhofer am frühen Montagnachmittag berichten.