Bottrop. Die Eis-Preise sind in Bottrop bereits gestiegen. Die Betreiber rechnen mit weiteren Erhöhungen in der kommenden Saison. Das sind die Gründe.
In der Hitze der letzten Tage war das eine echte Erfrischung: Ein Eis auf die Hand aus einer der Bottroper Eisdielen. Doch diese stehen vor finanziellen Herausforderungen. Denn vor allem die Inflation hat die Eiscafés hart getroffen. Die Betreiber haben deshalb die Preise anheben müssen und kündigen weitere Erhöhungen an, spätestens zur nächsten Saison.
Inflation zu spüren: Eisdielen in Bottrop mussten Preise in dieser Saison anheben
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„Der Februar und März waren eine Katastrophe“, berichtet Paolo Fini, der in Kirchhellen das Eiscafé Pisa da Paolo betreibt. In diesen Monaten sei kaum Kundschaft in das Eiscafé gekommen und auch das Wetter habe ihn zu Beginn des Frühlings einen Strich durch die Rechnung gemacht, so Paolo. Der Start der Saison war also eher ein Misserfolg. „Zum Glück scheint jetzt die Sonne. Dann läuft auch das Geschäft besser“, sagt er. Das gute Wetter stimme den Inhaber dann aber doch recht zufrieden, wie die Saison bis jetzt laufe.
Doch vor allem die Ferien dämpfen den Eisverkauf nun erneut ab. „Die Menschen sind im Urlaub und wir verkaufen dadurch weniger“, erzählt er hierzu. Hinzu komme vor allem die Inflation, die das Eiscafé Pisa da Paolo, das es seit fast 50 Jahren in Kirchhellen gibt, dazu zwinge, seine Preise anzuheben. So kostet eine Kugel Eis in der Kirchhellener Eisdiele schon seit der letzten Saison 1,40 Euro. Auch bei den Eisbechern sind die Preise gestiegen. Der Eis-Klassiker Spaghetti-Eis beispielsweise kostet hier in diesem Jahr 6,80 Euro.
Qualität will man beibehalten: „Wir kämpfen uns durch“
Anheben werde er seine Eispreise in diesem Jahr nicht mehr, doch zur nächsten Saison hin rechne er mit einer erneuten Preiserhöhung. „Die Inflation ist eine große Katastrophe für uns. In allen Bereichen sind unsere Kosten stark gestiegen“, berichtet er. Ob Mindestlohn, Stromkosten oder die Preise für den Einkauf der Produkte: An allen Ecken hätten sich seine Kosten enorm erhöht. Die Qualität seines Eises durch die Inflation anzupassen, kommt für Paolo dennoch nicht in Frage. „Ich werde meine Qualität behalten. Meine Produkte kaufe ich auch weiterhin aus Italien ein“, erzählt er überzeugt. „Wir machen nun mal alles selber. Wir kämpfen uns durch“.
In der Bottroper Innenstadt sind die Eiscafébesitzer mit den gleichen Problemen konfrontiert. „Wir mussten unsere Preise ein wenig erhöhen“, bestätigt auch George Oprea, Chef des Eiscafé San Remo. Denn auch er sei von der Inflation und den steigenden Kosten betroffen. Doch was kostet das Eis in Bottrops größtem Eiscafé in diesem Jahr? Eine Kugel Eis kostet hier 1,50 Euro, und auch die Eisbecher sind von der Inflation nicht verschont geblieben. So kostet das beliebte Spaghetti-Eis bei San Remo in diesem Jahr 7,20 Euro.
Die Eisdielen in der Innenstadt sind mit der Saison bis jetzt zufrieden
Mit der Saison im allgemeinen sei man hier jedoch zufrieden. „Es ist gut angelaufen und mit dem Verkauf sind wir glücklich“, heißt es. Ganz im Gegenteil zur Inflation, über die sich das Eiscafé mit Blick auf die Zukunft besorgt zeigt. So rechne man auch hier im Eiscafé an der Gladbecker Straße damit, dass die Eispreise zur nächsten Saison erneut erhöht werden müssen. „Mit Sicherheit gibt es aber keinen so starken Anstieg wie in diesem Jahr, sondern eher eine minimale Erhöhung“.
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Ähnlich geht es auch dem Eiscafé Milano. Die Eisdiele am Berliner Platz verkauft ihr Eis in diesem Jahr zu ähnlichen Preisen: Eine Kugel kostet auch hier 1,50 Euro und ein Spaghetti-Eis kostet eishungrige Bottroper in diesem Sommer 6,50 Euro. „Wir sind in diesem Jahr teurer geworden und mussten unsere Preise leider erhöhen“, verrät Christina, die im Eiscafé Milano arbeitet. Hier ärgere man sich selber über die Preiserhöhung aufgrund der steigenden Preise.
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Erhöhen wolle die Preise hier freiwillig niemand. „Wir müssen nun mal auch leben und da bleibt uns nichts anderes übrig als unser Eis teurer zu machen“, heißt es. Schließlich müsste sich die Eisdiele den steigenden Preisen in allen Bereichen anpassen und könne daher auch eine Preiserhöhung in der laufenden Saison nicht ausschließen. Doch neben der schwierigen Lage durch die Inflation, sei die Saison dennoch gut angelaufen. „Wir sind zufrieden und hoffen das Beste“.