Bottrop-Kirchhellen. Als die Eisdiele in Grafenwald im Frühjahr nicht mehr öffnet, nutzt Timo Schubert die Gelegenheit: Er zieht mit einem Kiosk in das Ladenlokal.

Timo Schubert ging es wie so vielen Grafenwäldern: Ab Ende Februar/Anfang März wartete er darauf, dass die Eisdiele an der Schneiderstraße nach der Winterpause wieder öffnen würde. Oft habe er dort in vergangenen Sommern Eis geholt für die Familie. Doch „La Crema“ blieb geschlossen. Über die Gründe mag Timo Schubert nicht spekulieren. Er nutzte die Gelegenheit jedenfalls für sich und eröffnet zum Schützenfest an diesem Wochenende den „Grafenwald Kiosk“ in dem Ladenlokal.

Am Donnerstagnachmittag wird noch ordentlich gearbeitet, um die Trinkhalle reif für die Eröffnung zu machen. Draußen ist einiges an Pappe wegzuräumen, bevor Tische und Stühle aufgestellt werden können. Drinnen warten Restarbeiten. Das Herz eines jeden Kiosk jedoch – die Boxen mit Süßigkeiten in allen Farben für die gute alte „Gemischte Tüte“ – sind schon gefüllt, die Regale und Kühltheken an den Wänden mit Tabakwaren, Snacks und Getränken bestückt.

Timo Schubert hatte schon länger die Idee im Hinterkopf, einen Kiosk in Grafenwald zu eröffnen.
Timo Schubert hatte schon länger die Idee im Hinterkopf, einen Kiosk in Grafenwald zu eröffnen. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

„Die Kiosk-Idee reift in mir schon mehrere Jahre“, berichtet Timo Schubert. Er wohnt seit rund zehn Jahren in Grafenwald und hatte immer das Gefühl: „Hier fehlt etwas.“ Für seine Lebensgefährtin Lisa Vervuurt hatte sich dieses Gefühl noch verstärkt, nachdem die Eisdiele offensichtlich nicht wiedereröffnete. „Wenn man hier langgeschlendert ist hat man manchmal gedacht: Jetzt schnell einen Kaffee trinken, das wäre schön“, sagt sie.

Der Grafenwald-Kiosk: Geöffnet an sieben Tagen in der Woche

Das geht vormittags zum Beispiel auch im „Kleinen Engelseck“ ein paar hundert Meter die Straße weiter runter. Aber der neue Kiosk setzt stark auf die Variante „Kaffee to go“ und umfassende Öffnungszeiten. „Geplant ist, montags bis freitags von 6 bis 20 Uhr sowie samstags und sonntags von 7 bis 21 Uhr zu öffnen“, sagt Timo Schubert. Acht Mitarbeitende hat er auf Geringverdiener-Basis eingestellt, um das hinzukriegen.

Zusammen mit Lisa Vervuurt will der Inhaber mit dem Kiosk eine weitere Angebotslücke schließen. Seit „Anas Lädchen“ an der Ecke Zur Grafenmühle/Heimersfeld“ im vergangenen Jahr geschlossen hat, gebe es in Grafenwald keine belegten Brötchen mehr zu kaufen. Ist erst der Küchenbereich im „Grafenwald Kiosk“ eingerichtet, soll genau das hier wieder möglich sein. „Voraussichtlich ab Mitte/Ende Juli“, kündigt der Chef an.

Lesen Sie auch diese Berichte aus Kirchhellen:

Der hat für den Kiosk übrigens nicht etwa seinen Hauptberuf aufgegeben. „Ich bin Tankstellenpächter im Bereich Bocholt/Rhede.“ Die vielen Kontakte, die er aus der Branche hat, hätten ihm sehr bei der Eröffnung seines neuen Kiosk geholfen. „Das hat vieles zum Start leichter gemacht.“ Die Lage an der Hauptstraße von Kirchhellen, auf der auch viele Radfahrer unterwegs seien, und in der Nähe von Grundschule und Kitas war für Timo Schubert und Lisa Vervuurt zudem von Anfang an attraktiv. Sie wünschen sich vorstellen, dass ihr Kiosk sich zum Treffpunkt entwickelt.

Eis wird es in dem neuen Laden übrigens auch wieder geben – als Slush-Eis oder am Stiel aus der Kühltheke. Läuft der Kiosk erst, kann Timo Schubert sich durchaus eine Erweiterung seines Angebotes vorstellen.