Bottrop. „Zusammen im Quartier“ sollen Strategien gegen Kinder-, Jugend- und Familienarmut entwickelt werden. Neue Anlaufstelle in Batenbrock-Süd.

Für die Anliegen der oftmals benachteiligten Kinder und Jugendlichen in Batenbrock-Süd gibt es einen neuen Kümmerer: Matthias Zimmermann leitet das Quartiersbüro an der Feuerbachstraße 13. Als Ansprechpartner des Sozialamtes für kleine und große Probleme, Berater und Netzwerker von Angeboten vor Ort will er dazu beitragen, Strategien gegen Kinderarmut zu entwickeln.

Quartiersbüro in Batenbrock-Süd: Förderung durch ein Landesprogramm

Matthias Zimmermann kennt das Umfeld bestens, wenn auch bislang von einer etwas anderen Seite: Fünf Jahre lang war er als Quartiersmanager des Deutschen Roten Kreuzes in den gleichen Räumlichkeiten tätig, hatte dabei vorrangig mit Seniorinnen und Senioren zu tun. Das geförderte DRK-Projekt lief aus – und ein neues hat begonnen. Erneut angestoßen durch eine Förderung, nämlich durch das Landesprogramm „Zusammen im Quartier“ zur Bekämpfung von Kinder-, Jugend- und Familienarmut.

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Das bis Ende 2024 laufende Projekt nimmt neben Batenbrock-Süd auch die Stadtbezirke Altstadt, Nord-Ost und Welheim in den Blick. Diese sind bereits mit Stadtteilbüros versorgt. Die Sozialstruktur speziell rund um das Quartiersbüro von Matthias Zimmermann an der Feuerbachstraße weist diese Kennzeichen auf, berichtet Sozialplaner Moritz Brunecker: „Jeder Dritte unter 15 Jahren lebt hier in einer Bedarfsgemeinschaft.“ Erhält also Sozialleistungen und ist damit von Armut mindestens bedroht.

Die Tür steht offen: Zum Quartiersbüro an der Feuerbachstraße in Batenbrock-Süd. Der Raum kann auch von Gruppen genutzt werden.
Die Tür steht offen: Zum Quartiersbüro an der Feuerbachstraße in Batenbrock-Süd. Der Raum kann auch von Gruppen genutzt werden. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Außerdem haben laut Brunecker knapp zwei Drittel der Kinder und Jugendlichen im Quartier einen Migrationshintergrund. Die Anzahl der Kinder in Batenbrock-Süd lebenden Haushalten sei im stadtweiten Vergleich hoch. Und auch der Anteil der Alleinerziehenden, die in Armut leben, sei hier vergleichsweise hoch. Gleichzeitig, ergänzt Moritz Brunecker, gebe es aber auch schon eine starke Struktur an Anbietern mit Blick auf Kinder und Familien.

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Diese Anbieter zu identifizieren, miteinander zu vernetzen, regelmäßige Gesprächsforen zu etablieren und fehlende Angebote zu benennen, zählt Matthias Zimmermann unter anderem zu seinen Aufgaben. „Ich bin das Bindeglied zwischen Stadtverwaltung, Politik und Akteuren vor Ort“, sagt der Kümmerer.

Im Aufbau ist zudem eine digitale Plattform, auf der Angebote und Veranstaltungen für die Zielgruppe bekannt gemacht werden sollen. Ein Teil dieser Angebote könnte im Quartiersbüro selbst stattfinden. Die Räume, die einst den Tante-Emma-Laden Teichert beherbergten, können nämlich von Gruppen kostenlos genutzt werden.

Matthias Zimmermann ist dienstags und donnerstags vor Ort. Kontakt und Raumanfragen: 02041 70 45 11.