Bottrop. . In einem alten Ladenlokal an der Feuerbachstraße rückt nun der Wohnbereich Rottmannsmühle in den Fokus. Bürger finden hier eine Anlaufstelle.

Großer Bahnhof im Batenbrocker Süden. Hier eröffnete das Deutsche Rote Kreuz (DRK) am Montag an der Feuerbachstraße sein neues Quartiersbüro Rottmannsmühle. Das soll künftig für die Zusammenarbeit zwischen den Bewohnern des Stadtteils, den Behörden und anderen Institutionen sorgen.

So war es nicht geplant: Statt mit Sekt und Selters auf die Eröffnung des Quartiersbüros im Batenbrocker Süden anzustoßen, musste Matthias Zimmermann der neue Quartiersmanager des DRK, das Krankenbett hüten. Einigen Nachbarn dürfte er allerdings bereits bekannt sein, denn seinen Arbeitsplatz hat der Sozialwissenschaftler mit Wurzeln in Bottrop schon im Februar angetreten. Seither habe Zimmermann bereits eifrig Klinken geputzt, versichert DRK-Geschäftsführer Uwe Rettkowski, um sich und sein Anliegen bekannt zu machen.

An Uwe Rettkowski war es, das Büro vor vielen geladenen Gästen zu eröffnen. Vor allen in Großstädten, so beklagte er dabei, lebe jeder für sich, man kenne sich nicht und alles sei anonym. Dem soll nun das neue Quartiersbüro entgegenwirken als zentrale Anlaufstelle für eine gute Nachbarschaft. Dafür bietet das Ladenlokal an der Feuerbachstraße allein schon wegen seiner Geschichte eine gute Voraussetzung, Denn früher war hier der Tante-Emma-Laden Teichert drin, an den sich Sozialdezernent Willi Loeven als gebürtiger Bottroper noch gut erinnern kann.

In dem Bereich leben 10 000 Bürger

Das Ladenlokal ist barrierearm zu erreichen und Quartiersmanager Zimmermann will sich hier um die Anliegen und Wünsche aller Menschen kümmern, die den Weg hierher finden. Rund 10 000 Bewohner leben im Quartier Rottmannsmühle im Dreieck der Prosper-, Devens- und Friedrich-Ebert-Straße, knapp 1000 von ihnen sind über 65 Jahre alt, etwas über 20 Prozent haben einen Migrationshintergrund. Zur Mitarbeit sind alle eingeladen, die etwas gestalten oder verändern oder auch bei der Planung und Durchführung von Veranstaltungen helfen wollen. Mit einbezogen ist das DRK-Haus Rottmannsmühle, kaum 700 Meter Fußweg entfernt und schon heute Treffpunkt und Veranstaltungsort.

Finanziert wird das Quartiersbüro für drei Jahre mit Hilfe der Stiftung Deutsches Hilfswerk. Das trägt 90 Prozent der Kosten, rund 130 000 Euro, den Rest muss das DRK aufbringen. Es teilt damit das Schicksal aller Quartiersbüros, die immer nur eine befristete Förderung erhalten. Die ersten sind gerade in diesem Jahr in die Verlängerung gegangen.

Quartiersmanager sind vernetzt

„Wir sind guter Dinge, dass es mit der Quartiersarbeit weiter geht“, betont Sozialdezernent Willi Loeven als Gast der Eröffnung. Er lobte die gute Vernetzung der Quartiersmanager untereinander, trotz ihrer unterschiedlichen Träger und setzt auf einen guten Draht zu Bürgern, die sich in ihren Quartieren oft abgehängt fühlten.

Mit dem Quartiersbüro an der Feuerbachstraße ist deren Zahl inklusive der noch geplanten inzwischen auf fast zehn gewachsen. Deren Manager waren bei der Eröffnung dabei, ebenso der städtische Sozialplaner Moritz Brunecker, Bezirksbürgermeister Helmut Kucharski und Sozialpolitiker.