Bottrop. Die Sportanlage „In den Weywiesen“ wird groß umgebaut. Der Sport- und Bäderbetrieb erklärt, was geplant ist und wann die Anlage fertig sein soll.

Der Umbau der Bezirkssportanlage „In den Weywiesen“ läuft auf Hochtouren. Die Rasenfläche ist abgetragen, die Stehplatztribüne abgerissen. Der städtische Sport- und Bäderbetrieb ist zufrieden mit der aktuellen Entwicklung. „Es deuten sich keine Verzögerungen an“, sagt Sportentwicklungsplaner Henning Wiegert. Nur eine Besonderheit weist die Sportfläche im Augenblick auf.

„Zwischen den Tennisplätzen und dem Umkleidegebäude befindet sich ein Gefälle von einem Meter“, so Wiegert. Das muss ausgeglichen werden. Deshalb wird von den Baggern die Erde von der einen auf die andere Seite transportiert. Wiegert: „Das ist mit viel Aufwand verbunden.“ Der Sport- und Bäderbetrieb hofft auch eine Fertigstellung der Anlage für Ende dieses Jahres oder spätestens Anfang nächsten Jahres.

So sieht der Plan für die Sportanlage „In den Weywiesen“ in Bottrop aus. Auffällig ist die blaue und nichtovale Laufbahn. Ganz links entstehen zwei Plätze für die Trendsportarten Padel und Pickleball. Ganz rechts: zwei Beachfelder und das Kleinfeld mit Kunstrasen.
So sieht der Plan für die Sportanlage „In den Weywiesen“ in Bottrop aus. Auffällig ist die blaue und nichtovale Laufbahn. Ganz links entstehen zwei Plätze für die Trendsportarten Padel und Pickleball. Ganz rechts: zwei Beachfelder und das Kleinfeld mit Kunstrasen. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Schon jetzt ist klar, eine solche Anlage ist in Bottrop einmalig. Dann verdient die Sportstätte auch nicht mehr den piefigen Namen „Bezirkssportanlage“. Intern spricht man beim Sport- und Bäderbetrieb schon vom Arbeitstitel „Sportzentrum Weywiesen“. Für knapp 2,5 Millionen Euro entsteht vor Ort eine multifunktionale Anlage. 200.000 Euro davon stammen aus dem Topf des Förderprogramms „Moderne Sportstätten“.

Auch interessant

Vereine wie Hobbysportler dürfen sich gleichermaßen freuen. Geplant ist ein großer Fußballplatz mit Kunstrasen, daneben ein weiterer Kunstrasenplatz als Kleinfeld. Auf dieser Fläche von 25 mal 32 Metern kann Handball gespielt werden, weil auf eine Verfüllung des Kunstrasens mit Sand verzichtet wird. Ansonsten hätte dies Auswirkungen auf das Prallverhalten des Balles. Fußball kann auf dem Kleinfeld natürlich auch gespielt werden.

Henning Wiegert, Sportentwicklungsplaner beim städtischen Sport- und Bäderbetrieb, über die Sportart „Padel“: „Ein Trend aus Südamerika und Spanien, eine Mischung aus Tennis und Squash.“
Henning Wiegert, Sportentwicklungsplaner beim städtischen Sport- und Bäderbetrieb, über die Sportart „Padel“: „Ein Trend aus Südamerika und Spanien, eine Mischung aus Tennis und Squash.“ © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Wie Wiegert berichtet, habe die benachbarte Willy-Brandt-Gesamtschule den Wunsch nach einem Basketballplatz geäußert. Der Wunsch konnte in den Planungen berücksichtigt werden. Auf dem kleinen Kunstrasenplatz werden zusätzlich vier Basketballkörbe aufgestellt, entsprechende Linien aufgezeichnet.

Wiegert weiß, dass dieser Platz von der Bodenbeschaffenheit her keine Wettkampfbedingungen wie in einer Sporthalle zulässt, aber: „Der Platz erfüllt den Zweck des Schul- oder Freizeitbasketballs.“

Zwei dieser Padel-Plätze sollen auf der Sportanlage „In den Weywiesen“ entstehen.
Zwei dieser Padel-Plätze sollen auf der Sportanlage „In den Weywiesen“ entstehen. © FUNKE Foto Services | Lars Heidrich

Direkt neben dem Kleinfeld entsteht eine große und multifunktionale Sandfläche. Hier plant der Sport- und Bäderbetrieb mit zwei Flächen für Beachvolleyball oder für Beachsoccer, Beachtennis oder Beachhandball.

Laut Wiegert hätten Bottroper Handballvereine vorab starkes Interesse gezeigt, ihren Sport gerne auch draußen auszuüben. Außerdem gibt es zwei Sprunggruben an den Rändern des großen Fußballplatzes.

Bottroper Sport- und Bäderbetrieb setzt auf zwei Trendsportarten

Auf der Nordseite sind bald zwei Trendsportarten zuhause. Zwei Padel-Plätze soll es geben. Vereinfacht ausgedrückt handelt es sich dabei um „Tennis in einem Käfig“. „Ein Trend aus Südamerika und Spanien, eine Mischung aus Tennis und Squash“, so Wiegert.

Parallel dazu entstehen zwei Pickleball-Plätze. Wieder eine Trendsportart, diesmal aus den USA und eine Ballsportart mit Elementen aus Badminton, Tennis und Tischtennis.

Ein Foto aus dem Februar 2019: Es zeigt die alte Bezirkssportanlage „In den Weywiesen“ mit dem ehemaligen Naturrasenplatz und der Laufbahn mit Asche.
Ein Foto aus dem Februar 2019: Es zeigt die alte Bezirkssportanlage „In den Weywiesen“ mit dem ehemaligen Naturrasenplatz und der Laufbahn mit Asche. © www.blossey.eu / FUNKE Foto Service | Hans Blossey

„Wir versuchen an dieser Stelle etwas neues und einzigartiges“, so der Sportentwicklungsplaner. Die Padel- und die Pickleball-Plätze sollen nämlich öffentlich und für jedermann frei zugänglich sein. „Das ist NRW-weit sicherlich ein Alleinstellungsmerkmal für Bottrop“, sagt Henning Wiegert.

Auch interessant

Wenn Leichtathletik ausgeübt wird, darf traditionell keine Laufbahn fehlen. Allerdings wird sich „In den Weywiesen“ mancher Besucher die Augen reiben. Erstens wird die Laufbahn blau sein, so wie die Kunststoffbahn im Berliner Olympiastadion. Und sie entspricht nicht der Norm, wie Wiegert erklärt.

Die klassische 4x-100-Meter-Strecke wie im Jahnstadion lässt sich im Eigen nicht bauen. „Eine solche Umsetzung hätte uns viel an Flexibilität bei der Planung genommen“, so Henning Wiegert.

Demzufolge sei es etwa „sehr schwierig“ gewesen, dann dass Kleinspielfeld in einer annehmbaren Größe zu realisieren. Die neue Sportstätte hat also eine Laufbahn, „weicht aber von der klassischen 400-Meter-Runde ab“ und ist nicht oval. Dafür wird die Laufbahn beleuchtet sein. Nach aktuellem Stand soll die fertige Sportanlage von 8 bis 22 Uhr geöffnet sein.