Bottrop-Kirchhellen. Wirklich gut findet kein Bezirkspolitiker den Standort Feldstraße für ein neues Altenheim. Dennoch bekam er eine Mehrheit: Alternativen fehlen.
Mit den Stimmen von CDU, SPD und FDP hat eine Mehrheit der Bezirkspolitik seine Zustimmung gegeben zum Bau des geplanten Pflegezentrums an der Feldstraße. Grüne und ÖDP erneuerten ihre heftige Kritik daran, dass für das Vorhaben erneut Grünflächen versiegelt werden. Am Auswahlverfahren gab es auch Kritik von der CDU.
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„Wir müssen als Politiker vorab von der Verwaltung mitgenommen werden.“ Dieser Forderung von Sigrid Lange (Grüne) konnte wohl jeder Bezirkspolitiker zustimmen. Die Sozialverwaltung hatte zwar im November 2021 in der Bezirksvertretung angekündigt, Kirchhellen solle ein Altenheim mit 80 Plätzen bekommen. Über die konkreten Pläne hatte die Sozialverwaltung die Politik erst informiert, als das Paket von Grundstück, Investor und Betreiber bereits geschnürt war: Der Investor Immotec will auf einem 5400 Quadratmeter großen Teil einer Pferdekoppel zwischen Feld- und Bottroper Straße 80 stationäre und 20 Kurzzeitpflegeplätze bauen. Dazu sollen dort bis zu 14 Seniorenwohnungen entstehen.
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Auf die Forderung der Bezirkspolitiker, die Verwaltung möge nach besseren Standorten suchen, meldete die Verwaltung Fehlanzeige: In Kirchhellen gebe es dafür keine Flächen, die verfügbar und groß genug seien. Sozialdezernentin Karen Alexius-Eifert formuliert es so: „Wir sind froh, wenn jemand in Kirchhellen ein Pflegeheim betreiben will und dafür ein passendes Grundstück findet.“
Dieser Einschätzung schloss sich eine Mehrheit der Politik an und schickte ein entsprechendes Bebauungsplanverfahren auf die Reise. Eine frühzeitige Information über den Stand der Planungen „wäre trotzdem schön gewesen“, sagt Frederik Steinmann (CDU), gerne auch im nichtöffentlichen Teil einer Sitzung. „Diesen Wunsch nehme ich mit“, sagt die Sozialdezernentin: „Ich überlege mir, wie wir künftig die Information der Politik früher einbauen können.“
Im Bebauungsplanverfahren selbst werde es noch Nachbesserungen geben müssen, sagt Dominik Nowak (CDU): „20 Parkplätze sind zu knapp geplant.“