Bottrop. Der Pferdemarkt in der Bottroper Innenstadt lockt nicht nur Pferdefans in die Stadt. Auch das Programm für Familien lässt Kinderaugen strahlen.

Bei strahlendem Sonnenschein verwandelt sich der Kirchplatz in Bottrops Innenstadt an diesem Wochenende zu einem Sammelpunkt für alle Pferdefans aus und rund um Bottrop. Anlass ist der Pferdemarkt, der auch in diesem Jahr zahlreiche Besucher in die Innenstadt lockt. Bereits ab 11 Uhr strömen die Pferdefans auf den Platz rund um die Cyriakus-Kirche, um das diesjährige Showprogramm live zu sehen.

Neben dem vielseitigen Showprogramm des Pferdetrainers Christian Sauer bietet der Pferdemarkt noch mehr, zum Beispiel Ponyreiten oder eine Kutschfahrt durch Bottrop. Denn neben den Hobbyreitern und Pferdefans, sind es vor allem auch Familien, die den Markt besuchen, erzählt Manfred Schmidt, Verantwortlicher beim Kulturamts.

Bottroper Pferdemarkt: Ponyreiten und Kutschfahrten besonders beliebt

„Besonders das Ponyreiten wird von den Besuchern und Familien gut angenommen“, sagt er. Alles in allem sei er sehr zufrieden, denn trotz mittelmäßiger Wetterprognosen sei der Andrang auf den Markt groß.

Und noch ein Programmpunkt kommt bei den Bottropern besonders gut an: Die Kutschfahrten durch die eigene Stadt. Für die nächsten zwei Runden ist die Kutsche, in der 20 Menschen Platz finden, bereits ausverkauft und die ersten Familien warten schon auf die nächsten freien Plätze.

„Es freut uns sehr, dass unser Programm so positiv aufgenommen wird“, sagt Manfred Schmidt. Denn hinter dem Pferdemarkt stecke eine Menge Zeit und Arbeit. „Im Grunde fangen wir nach dem Markt schon direkt mit der Planung für das nächste Jahr an.“ Und besonders in den letzten Tagen seien die finalen Vorbereitungen stressig gewesen.

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Denn damit rund 20 Pferde an diesem Tag mitten in Bottrops Einkaufsstraße zu sehen sind, musste der Platz mit 40 Tonnen Reitsand und 100 Strohballen vorbereitet werden, so der Verantwortliche. Doch die Mühen lohnen sich: „Die glücklichen Gesichter der Kinder auf den Pferden zu sehen, freut uns riesig.“

Ob Neuware oder ein Schnäppchen vom Trödelmarkt: Alles rund ums Pferd

Zahlreiche Händler bieten dem Publikum außerdem von Sätteln bis Reithosen alles rund ums Pferd an. „Es war dieses Jahr schwierig, Händler zu finden, da einige während der Corona-Pandemie ihr Geschäft aufgeben oder ins Internet verlegen mussten“, erklärt Manfred Schmidt.

Doch nicht nur Neuware der Händler steht hier zum Verkauf. Auch ein kleiner Trödelmarkt am Rande des Platzes lädt die Pferdeliebhaber zum Stöbern ein. Für wenig Geld kann das ein oder andere Schnäppchen ergattert werden. Und auch dieser kleine Trödelmarkt rund ums Pferd komme bei den Besuchern sehr gut an, verrät Schmidt.

Kinder dürfen selbst das Schmieden ausprobieren

Auch Familien, die mit dem Thema Pferd eher weniger anfangen können, sind auf dem Bottroper Pferdemarkt gut aufgehoben. Denn neben den Pommes- und Eis-Ständen zieht auch ein Hufschmied die Kinder in den Bann. Rolf Deschner, der neben seiner Tätigkeit als Hufschmied auch Erzieher ist, zeigt allen Kindern ab drei Jahren, wie aus einem Stück Eisen ein Hufeisen gemacht wird.

Und das Besondere daran: Die Kinder dürfen das Schmieden selbst ausprobieren. „Ich möchte den Kindern das Handwerk zeigen und es für sie greifbar machen. Viele Kinder haben vorher noch nie einen Hammer in der Hand gehalten“, erklärt Rolf Deschner.

Kinder die Chance geben, handwerklich zu arbeiten

Für den Hufschmied und Pädagogen sei es wichtig, dass Kinder lernen, mit ihren eigenen Händen etwas zu erschaffen, sagt er. „Ich mache viele pädagogische Projekte zum Beispiel in Schulen, damit die Kinder die Chance haben, handwerklich zu arbeiten.“ Denn immer seltener werde Werkunterricht angeboten und im Wohnzimmer könne man das Handwerken nun mal schlecht lernen, kritisiert er.

Dieser Gedanke kommt gut an: Denn um den Stand des Hufschmieds hat sich eine große Traube an begeisterten Kindern gebildet, die mit Hilfe ihrer Eltern ihr eigenes Hufeisen geschmiedet oder ihren eigenen Schlüsselanhänger gefertigt haben.

Zwischen Amboss und Feuerstelle hilft der Schmied den Kindern bei ihren eigenen kleinen Projekten, doch allein sei dies nicht möglich, verrät er. „Ich binde die Eltern immer mit ein, denn teilweise habe ich 40 Kinder um mich rumstehen, das ist dann schon stressig“, sagt er. Doch am Ende mache es ihn glücklich, die fröhlichen Gesichter der Kinder zu sehen.