Bottrop-Kirchhellen. Endlich Erdbeeren aus der Region: Auf den Höfen in Bottrop-Kirchhellen hat die Saison begonnen. Bald kann auch selbstgepflückt werden.
Die Erdbeersaison in Kirchhellen hat begonnen. Die Liebhaber der roten, saftigen Früchte mussten wegen der Witterungsverhältnisse diesmal etwas länger auf den ersehnten Genuss warten, aber wegen der Qualität hat sich das Ausharren nach Ansicht der Landwirte gelohnt.
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Wenn Eberhard Schmücker über die süßen Früchte spricht, wird er schon etwas poetisch: „Die Erdbeeren zaubern uns mit Geschmack und Aussehen ein Lächeln ins Gesicht“, sagt der Kirchhellener Landwirt. Auf dem Schmücker Hof hat man vor einer Woche die ersten Erdbeeren aus dem geschützten Anbau unter Folien gepflückt, wegen des trüben Frühlings eine Woche später als im vergangenen Jahr.
Offizielle Eröffnung der Erdbeersaison auf dem Schmücker Hof am 11. Mai
Trotz der fehlenden Sonne sei der Geschmack sehr gut. Der Regen habe den Pflanzen wegen des geschützten Anbaus nicht geschadet. Schmücker schätzt, dass die Ernte-Mengen etwas geringer sein werden, weil zur Blütezeit der warme Frühling gefehlt hat und die Pflanzen weniger Blütenansätze entwickeln konnten. Durch verschiedene Sorten und unterschiedliche Anbauverfahren lässt sich die Saison bis in den Oktober verlängern.
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Der Landwirt rechnet damit, dass in etwa zwei bis drei Wochen das Selbstpflücken freigegeben wird, solange gibt es die Früchte im Hofladen und an den bekannten Verkaufsständen. Sorge bereiten ihm die Kosten, die „explodiert“ seien, die Lohn- und Energiekosten ebenso wie die Ausgaben für Betriebsmittel. Dennoch sei man mit den gleichen Preisen wie im letzten Jahr gestartet, um den Verbrauchern entgegen zu kommen.
Im Bereich der Mitarbeiter sei zur Zeit noch alles zu händeln, da man treue langjährige Mitarbeiter habe, die immer wieder kämen. Es sei aber schwierig, neue Arbeitskräfte zu bekommen, weil die Bereitschaft abnehme, in der Landwirtschaft schwer körperlich zu arbeiten. Die diesjährige offizielle Eröffnung der Erdbeersaison wird am 11. Mai auf dem Schmücker Hof stattfinden.
Erdbeeren in Kirchhellen: Mit der Qualität zufrieden
Auch auf dem Hof Umberg hat die Erdbeersaison in dieser Woche bei den Wandertunneln begonnen. Wandertunnel gibt es, weil die Anbauflächen in jedem Jahr verlegt werden, damit die Felder sich erholen können. Bei den Hochbeeten sei das nicht erforderlich, erklärt Jörg Umberg, weil dort jährlich die Blumenerde beim Anpflanzen erneuert werde.
Der Landwirt rechnet auch mit etwas weniger Gesamtertrag durch den Frost, der nicht für große Schäden gesorgt habe, sondern nur das Wachstum verlangsamte. Der Regen hingegen habe den Pflanzen nicht geschadet – und den Grundwasserspiegel aufgefüllt, aber auch manchmal die notwendigen Arbeiten behindert. Mit der Qualität der Früchte ist man auf dem Hof Umberg sehr zufrieden, neben dem Geschmack sei auch die Festigkeit sehr gut. Auch hier hat man die letztjährigen Preise beibehalten: „Die weitere Preisentwicklung hängt vom Wetter und der Nachfrage ab.“ Eine Schale kostet aktuell 5,50 Euro.
Selbstpflücken bei Hof Umberg soll am 18. Mai starten
Man habe den Betrieb gezielt verkleinert, es gehe weniger auf die Handelsschiene und mehr in die Direktvermarktung mit der Konzentration auf das Hauptgeschäft Hofladen und Selbstpflücken. Deshalb wurde auch die Anzahl der Verkaufsstände reduziert. Auch beim Personal aus Rumänien, Polen, der Ukraine und Kirgisien „klappt bislang alles“. Der Beginn des bequemen Selbstpflückens in den Hochbeeten – Naschen ist weiterhin erlaubt – ist für den Vatertag am 18. Mai geplant.
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Wegen des Neubaus des Windrades muss der Eingang zu den Hochbeeten in diesem Jahr verlegt werden. Am Vatertag gibt es auch die große Grillaktion auf dem Hof. Dabei sein wird auch über die „ländliche Schiene“ der Braumeister der Hausbrauerei Bonekamp aus Dülmen, der verschiedene Biersorten verköstigen lasst, darunter auch der passende Maibock. Am 12. Mai findet die die Eisaktion von Konditormeister Peter Telgmann statt, Erdbeeren kombiniert mit Eis hat auch seinen besonderen Reiz.
Kundin bei Hof Umberg: „Die Erdbeeren von hier sind die besten“
Zwar gibt es Erdbeeren ganzjährig in den Supermärkten, aber in der Region angebaut und frisch geerntet sind die Früchte auch bei den Kunden etwas ganz Besonderes. „Die Erdbeeren von hier sind die besten“, urteilt die Gladbeckerin Ulrike Thiel, die bereits beim Einpacken vor dem Hofladen genüsslich in die erste rote Frucht beißen muss. Eine Dorstenerin freut sich schon auf den ersten Erdbeerkuchen des Jahres: „Mit diesem Früchten ist der Geschmack erst perfekt.“
Erdbeeren sind im botanischen Sinne übrigens eigentlich keine Beeren, sondern Sammelnussfrüchte, dafür ist aber auch die Kokosnuss keine Nuss, sondern eine Steinfrucht und zu allem Überfluss zählen Bananen zu den Beeren.