Bottrop. Die 16 Teilnehmer eines WAZ-Gewinnspiels besuchten die Bottroper Brauerei für ein Bier-Tasting. Ein aromatisches Fest für Augen, Nase und Mund.
Diese Verkostung ist ein dreistündiger Genuss für die Sinne und Geschmacksnerven. Sommelier Arthur Riedel hat 16 Gäste auf eine aromatische Reise in die Welt des Bieres mitgenommen. Sie waren die glücklichen Gewinner anlässlich des Gewinnspiels zum 75. Geburtstag der WAZ. Mehr als 300 Bewerbungen waren zuvor eingegangen.
Nach einer 30-minütigen Führung durch die Brauerei startet im hauseigenen Schankraum „Theos“ die Verkostung von neun unterschiedlichen Bieren aus ganz Deutschland. Riedel, auch Braumeister des Bottroper Bieres, wies zunächst auf die ungewöhnlichen Gläser hin – keine Tulpe, kein Krug oder Becher. Stattdessen fein, elegant, geradlinig mit leichter Rundung.
Das Glas soll nicht, wie normalerweise, bis zum Rand gefüllt werden. „Meine Empfehlung“, so Riedel, „fingerbreit bis zur bauchigen Stelle einschütten.“ Dann kommen die Aromen besser zur Geltung. Vor dem ersten Schluck kommt zunächst der Geruch. Riedel hat das Tasting inhaltlich nach den vier Rohstoffen zur Bierherstellung (Wasser, Malz, Hefe, Hopfen) aufgebaut.
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„Wasser ist nicht gleich Wasser“, erklärt er. Weiches Wasser habe zum Beispiel weniger Mineralstoffe. Eignet sich somit besser für helle, leichte Biere. Härteres Wasser kommt eher zum Einsatz bei dunklen, malzaromatischen Bieren. Schon von Berufs wegen ist Riedel ein Verfechter der Bierkultur. Das Klischee der „Maurergranate“, also Zollstock raus, damit den Bierkorken öffnen und die Flasche leer trinken, gehört immer mehr der Vergangenheit an.
Wein mit Käse oder Schokolade, das passt und hat Tradition. Aber Bier mit Käse oder Schokolade klingt ungewöhnlich. Anders beim Tasting. Riedel serviert Zartbitterschokolade mit seinem Bottroper „Dunkel“ („bernsteinfarben mit leicht süßlich-malziger Note“). Die Teilnehmer probieren zunächst die Schokolade. „Nach 15 bis 20 Sekunden entwickelt sich der Schmelz“, erklärt Riedel. Dann wird das Bier mit der weichen Schokolade im Mund getrunken. Man sieht an den erstaunten Gesichtern, dass dieses neue Geschmackserlebnis den Teilnehmern schmeckt.
Dann geht es weiter mit milden Bieren (Mönchshof Hell aus Kulmbach, Weißbier Hell von Kloster Andechs) und steigert sich schließlich zu aromatischen Bieren wie Trappisten („La Trappe“) aus Belgien. Der Sinn dahinter: Der Gaumen soll sich zunächst an die intensiveren Aromen gewöhnen.
Riedel präsentiert in drei Gefäßen unterschiedliche Malzgrade: Caramelmalz, Pilsener Malz und Röstmalz. „Über das Malz kann ich die Farbe und den Charakter des Bieres bestimmen“, sagt der Braumeister. Geschmacklich abgestimmt wird der Trinkgenuss mit einem cremigen Bergkäse und einer feinen Feigensenf-Sauce. Anschließend erklärt der Sommelier die Bedeutung der Hefe.
Normalerweise wird die 0,5-Literflasche eines Weißbieres schräg in ein Weizenbierglas eingegossen. Nicht so bei der Verkostung des Kloster Andechs’. Hier gilt wieder die Fingerbreit-Regel. Das „Weissbier Hell“ ist diesmal ein obergäriges Bier. Das bedeutet, dass die Hefe im Gegensatz zu untergärigen Bieren wie Pils bei höheren Temperaturen vergoren wird. Alle probieren. Riedel erklärt: „Das Bier ist trüb, nicht ganz so bitter, eine leicht fruchtige Note nach Banane.“
Beim „Flens“ wird dann dank des Bügelverschlusses kräftig „geploppt“ im Theos. Riedel schaut sich wie immer den Inhalt des Glases genau an: „Das Pils ist sehr hell, strohgelb.“ Dann nehmen alle ein Näschen davon. Riedel: „Sehr intensiv. Herb. Kräftig.“ Dann folgt für alle der obligatorische Schluck und von Riedel eine Einführung in die unterschiedlichen Geschmackszonen im Mund. „Die Bitterrezeptoren sitzen hinten an der Zunge.“ An den vorderen Stellen ist es süß und salzig.
Eine ganz wichtige Zutat für die Bitterstoffe ist der Hopfen. Es gibt Bitterhopfen und Aromahopfen. Deren Namen verraten schon den Einfluss auf den Geschmack des Bieres. „Der Hopfen ist das Gewürz des Bieres“, sagt Riedel. Die Verkostung der neuesten Kreation der Bottroper Brauerei durfte nicht fehlen: Maibock (7,4 Prozent). „Ich habe spezielle Hopfensorten verwendet, die Zitrusnoten reinbringen.“ Dem Publikum schmeckt’s. „Sehr geil“, ist die erste Reaktion eines Teilnehmers.
Das neue Bier: Maibock
Ab Samstag, 29. April, sind die ersten Flaschen des neuen Bieres „Maibock“ ganz exklusiv am Kiosk an der Sterkrader Straße 177 oder auf der Party zum vierten Geburtstag am 1. Mai an der Brauerei zu kaufen. Am 1. Mai gibt es den Maibock sogar frisch gezapft. Die Party ist von 11 bis 17 Uhr.
Die Öffnungszeiten des Kiosks lauten: mittwochs von 16.30 bis 19 Uhr und samstags von 11 bis 14 Uhr. Mehr Infos unter https://bottroper-bier.com.