Bottrop. Bottroper Bier ist begehrt und schwer zu kriegen. Um das zu ändern, steht ein Ausbau an. So sehen die Pläne in Fuhlenbrock und Stadtmitte aus.
Vor ziemlich genau einem Jahr haben die Macher der kleinen Bottroper Brauerei erstmals ihr Bier verkauft. Jetzt, ein Jahr später, darf man wohl von einer Erfolgsgeschichte sprechen. Das Bottroper Bier ist begehrt, an den Verkaufstagen bilden sich lange Schlangen vor dem kleinen Kiosk an der Sterkrader Straße und im Onlineshop ist das Bier nicht selten schon kurz nach der Verkaufsankündigung vergriffen.
„Seitdem steigt die Nachfrage stetig und sie ist größer als das, was wir derzeit bieten können“, sagt Markus Gehring. Daher wollen die Verantwortlichen nun gegensteuern und planen eine Erweiterung an ihrem Standort im Fuhlenbrock. Einen entsprechenden Bauantrag habe die Stadt inzwischen genehmigt, so dass man hoffe, die Arbeiten nun beauftragen zu können, sagt Gehring.
Bottroper Bier will Tankkapazität von 4000 auf 14.000 Liter erhöhen
Dann soll an der Sterkrader Straße eine zusätzliche Halle entstehen, in den Bier in Tanks lagern und reifen kann. Denn die Lagerkapazität ist im Moment die Engstelle der Brauerei. Denn das frische Bier muss in den Gärtanks noch mindestens sechs bis sieben Wochen lagern. In der Zeit stehen die Lagerkapazitäten für weiteres Bier nicht zur Verfügung. Bedeutet aber auch: In der Zeit kann dann nicht gebraut werden.
Vier Tanks mit je 1000 Liter Fassungsvermögen stehen für das Bottroper Bier derzeit zur Verfügung. Geplant sei, die Kapazität auf dann 14.000 Liter auszubauen. Gleichzeitig schaffe man so auch Raum, um mal andere Spezialitäten oder saisonale Biere brauen zu können. „Wobei auch klar ist: Unsere beiden Sorten Helle und Dunkel bleiben der Standard.“
Projekt im Fuhlenbrock hat für das Bottroper Bier Vorrang
Dass das Bier so lange in den Tanks lagert, liege am natürlichen Reifeverfahren, sagt Markus Gehring. „Das haben wir uns auf die Fahnen geschrieben, das soll auch so bleiben“, stellt er klar. Daher ist die Erweiterung der logische Schritt, um der Nachfrage besser gerecht werden zu können. Zusätzlich werde in der Halle auch Platz sein für eine modernere Etikettiermaschine und Abfüllung, ergänzt Markus Deumelhuber. Wobei es hier jetzt nicht um Fließbänder und Ausmaße wie in einer Großbrauerei gehe.
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Dieses Projekt am Standort Fuhlenbrock habe jetzt erst einmal Vorrang, stellen Deumelhuber und Gehring klar. Sie hoffen, mit dem Bau der Halle im Juni beginnen zu können. Sie soll modernsten Standards etwa bei der Wärmedämmung entsprechen. Vorteil in dem Zusammenhang: Entsprechend dick gedämmte Wände kommen auch dem Schallschutz zugute.
Unternehmen investiert mittlere sechsstellig Summe
Denn das sei im Genehmigungsverfahren ein großes Thema gewesen, so Gehring. Mittels Gutachten habe man nachweisen müssen, dass alle Grenzwerte eingehalten werden. Da die Halle aber in erster Linie als Lager für die Tanks genutzt werde, in denen das Bier wochenlang reift, entstehe auch kaum Lärm, sagt Deumelhuber.
Eine mittlere sechsstellige Summe investiert das junge Unternehmen – deren Gründer die Brauerei ja neben den eigentlichen Berufen betreiben. Daher müsse man nun gut überlegen, wie man dieses Invest refinanziere, erläutern Gehring und Deumelhuber. Derzeit gebe es Überlegungen, einen Weg zu finden, inwieweit sich interessierte Bottroperinnen und Bottroper dafür ins Boot holen ließen. Man habe erste Ideen, doch seien die noch nicht spruchreif.
Pläne für Bottroper Bier in der Innenstadt auf der Gastromeile
Denn die Macher des Bottroper Biers haben noch weitere Pläne. Im Zuge der Erweiterung investieren sie auch in eine Fassspülung, die es ihnen ermöglicht, auch auf Fassbier zu setzen – etwa für interessierte Gastronomen. Dazu steht immer noch eine Erweiterung in Richtung Innenstadt im Raum.
Ab Februar ist Bottrop wieder eine Bierstadt
Das Interesse sei nach wie vor da und man sei auch in Gesprächen mit einem Vermieter und der Stadt wegen eines der geförderten Ladenlokale auf der Gladbecker Straße, doch auch hier gilt: Vorrang hat der Ausbau im Fuhlenbrock. Denn was nützt der Laden in der Innenstadt, wenn man nicht genügend anbieten kann.
Geplant ist keine zusätzliche Kneipe auf der Gastromeile
Und bevor sich das Projekt in der Innenstadt realisieren lässt, müsse auch noch einer Nutzungsänderung des Ladenlokals stattgegeben werden, zusätzlich seien Umbaumaßnahmen erforderlich. So dass Bottroper Bier auf der Gastromeile frühestens im Herbst ein Thema werde, sagen Deumelhuber und Gehring. Und dann plane man auch keine Kneipe auf der Gladbecker, stellen sie klar.
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Vielmehr schwebt ihnen ein Laden vor, in dem es selbstverständlich Bottroper Bier gibt, der Raum bietet für Veranstaltungen wie etwa Bier-Tastings, in dem aber auch ausgewählt Sorten anderer kleiner Brauereien angeboten werden, die es so nicht in jedem klassischen Getränkemarkt gibt.
Verkauf im Fuhlenbrock
Derzeit wird das Bottroper Bier im Internet oder vor Ort an der Sterkrader Straße 177 verkauft. Ein Ziel der jungen Unternehmer ist es, demnächst in dem Kiosk im Fuhlenbrock auch verlässliche Öffnungszeiten anzubieten. Derzeit werde in der Regel vorher über die Social-Media-Kanäle verkündet, wann geöffnet ist und wann vorbestelltes Bier abgeholt werden kann.An diesem Samstag ist freier Verkauf am Kiosk. In der Zeit von 12 bis 15 Uhr können auch diejenigen vorbeikommen, die nicht vorher im Internet bestellt haben.