Bottrop. Zum dritten Mal muss der Busbetreiber Vestische zwei Bottroper Linien kappen. Grund sind Krankenstände bis 20 Prozent des Fahrpersonals.

Die Vestische dünnt wegen des hohen Krankenstandes ihres Fahrpersonals zum dritten Mal ihren Fahrplan aus. Ab Dienstag, 11. April, sind davon bis auf Weiteres acht von 118 Linien betroffen, zwei davon in Bottrop: Die Linie 265 wird erneut vorübergehend eingestellt, die Linie 268 fährt nur von der Welheimer Mark zum ZOB und nicht mehr weiter nach Fuhlenbrock.

„Nach der Erkältungs- und Grippewelle haben wir auf eine dauerhafte und nachhaltige Entspannung bei den Krankmeldungen gehofft“, sagt Holger Becker, Betriebsdirektor der Vestischen. An manchen Tagen fehlen aber noch immer 19 bis 20 Prozent des Fahrpersonals. Solche Quoten sind einzigartig in der Unternehmensgeschichte sowie ein flächendeckendes Problem in der Branche.

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Hinzu kommt, dass sich die Lage bei den in ihrem Auftrag tätigen Subunternehmen verschlechtert hat. Diese mussten zunehmend viele Fahrleistungen zurückgeben – teilweise im laufenden Tagesgeschäft. „Viele Mitarbeitende helfen, durch Zusatzdienste die Lücken zu füllen“, berichtet Holger Becker, „doch wir müssen die Kolleginnen und Kollegen auch schützen und entlasten.“ Zugleich möchte die Vestische kurzfristige Ausfälle im Sinne der Fahrgäste vermeiden. „Ihnen sind wir ein verlässliches Angebot schuldig“, betont Becker. „Wenn wir nun den Fahrplan auf wenigen Linien umstellen, ist das auch uns unangenehm, aber letztlich leider unvermeidlich.“

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Die Anpassungen beruhen einerseits auf Analysen zu Auslastungen von Linien und orientieren sich andererseits daran, dass sie sich ausgewogen verteilen und keine Gruppe unverhältnismäßig benachteiligen. So verzichtet die Vestische auf einige Parallelverkehre und verringert bei anderen Linien die Taktung. Die Fahrgäste können ihre Ziele weitestgehend erreichen, nur eben nicht in der gewohnt hohen Frequenz. Die Einsatzwagen im Schulverkehr verkehren regulär.