Bottrop. Mit dem Frühlingsanfang erhält die Fahrradsaison wieder Einzug. Wer sein Rad reparieren oder checken lassen will, muss Wartezeiten einplanen.

Das nahende Frühjahr lockt Bottrops Fahrradfahrer wieder auf die Radwege – aber auch in die Fahrradfachgeschäfte. Ob Inspektionen oder Reparaturen: Was über den Winter liegengeblieben ist, fällt nun auf. Einige Betriebe müssen daher Termine mit langer Vorlaufzeit vergeben.

So etwa Radsport Bomm in der Bottroper Boy. „Wer jetzt, Anfang März, einen Termin für eine größere Reparatur oder Inspektion haben möchte, kommt ungefähr Mitte Juli dran“, sagt Mitarbeiter Martin Partizano, während er in der ladeneigenen Werkstatt emsig an einem abgegebenen Fahrrad schraubt.

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Das entspricht einer Wartezeit von rund viereinhalb Monaten. „Zudem nehmen wir nur Räder an, die die Leute auch bei uns gekauft haben. Das haben wir jahrelang anders gemacht, ist aber aktuell einfach nur so möglich.“ Selbst die Ruhephasen im Winter entfallen mittlerweile, berichtet Partizano weiter. „Auch wenn die Leute nicht fahren, ist unsere Werkstatt voll.“

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Den Grund dafür sieht er in der Corona-Pandemie, während der die Fahrrad-Verkäufe stark angestiegen seien. „Welche Modelle am besten gehen, kann ich aber gar nicht so pauschal sagen. Beliebt sind natürlich unter anderem E-Bikes.“

Und wie viel Geld müssen Einsteiger, die nun die Lust auf das Radfahren gepackt hat, für ein gutes Fahrrad einplanen? „Ein Mountainbike gibt es schon für rund 1000 Euro. Aber auch das lässt sich nicht allgemein sagen, da wir letztlich mit den Kunden sprechen müssen, um herauszufinden, was sie sich genau vorstellen. Deshalb kann ich jedem Interessierten einfach nur raten, vorbeizukommen und sich beraten zu lassen“, sagt Partizano.

Die Radstation am ZOB in Bottrop: Auch hier kann man sein Fahrrad reparieren lassen.
Die Radstation am ZOB in Bottrop: Auch hier kann man sein Fahrrad reparieren lassen. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Bottrop: Radstation und KS-Bikes vergeben Termine binnen weniger Tage

Wer sein Fahrrad anderswo gekauft hat und es nun reparieren oder kontrollieren lassen möchte, kann sich auch an die Radstation wenden. Wie in vielen Städten ist das Projekt auch in Bottrop vertreten. Am Hauptbahnhof und am ZOB können Kunden ihre Fahrräder zur Verwahrung, Inspektion oder Reparatur abgeben oder ausleihen. Die Preise für Inspektionen und Reparaturen liegen zwischen neun und 25 Euro. Und die Wartezeit? „Das kann ich so pauschal nicht sagen. Ich gehe von rund vier Tagen aus“, sagt ein Mitarbeiter auf Nachfrage. Wieso es hier so schnell geht und die Kunden nicht mehrere Wochen einplanen müssen, wollte er jedoch nicht verraten.

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Auch bei KS-Bikes auf dem Eigen können Kunden aktuell schnell einen Termin bekommen. „Schätzungsweise binnen drei Tagen“, sagt Mechaniker Marcus Kreiling. Bei Funke’s Fahrräder in Fuhlenbrock müssen sich Kunden aktuell auf ein bis zwei Wochen Wartezeit für einen Inspektions- oder Reparaturtermin einstellen. Kleinere Schäden, wie ein platter Reifen, nehmen aber weiger Zeit in Anspruch.

Peter Fiele, Mit-Inhaber von Zweirad Fiele, rechnet in seinem Kirchhellener Betrieb aktuell mit drei Wochen Wartezeit, die Kunden für größere Reparaturen oder Inspektionen einplanen müssen. „Sobald die Temperaturen steigen, steigt auch der Andrang. Ich empfehle den Leuten gerne unsere drei Fs: Fahrrad im Februar nach Fiele“, sagt er. Im Winter sei nämlich deutlich weniger los.

Bottrop: Auch Zweirad-Center Rück hat „praktisch keine Ruhephasen mehr“

Ein Phänomen, das beim Zweirad-Center Rück aufgrund der Corona-Pandemie kaum noch vorkomme. „Die Menschen haben sich massenhaft Fahrräder gekauft, sodass es bei uns praktisch keine Ruhephasen mehr gibt“, sagt uns Mechaniker Marcel Vohrmann. Dementsprechend müssen Kunden aktuell auch rund vier Wochen Wartezeit für einen Termin einplanen. Kleine Reparaturen erledigen die Mitarbeiter aber auch ebenfalls zeitnah.

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Mit 2-Rad Büning ist zudem ein kleiner Betrieb im Stadtteil Grafenwald aktiv. „Unsere Werkstätten sind aktuell sehr voll. Das liegt auch an Leasing-Fahrrädern, die einmal pro Jahr zur Inspektion müssen“, heißt es von Betreiberseite auf Nachfrage. Auch andere Aspekte wie der Fachkräftemangel und Lieferengpässe für Ersatzteile spielen nach wie vor eine Rolle. „Die Situation hat sich verbessert, ist aber noch nicht auf dem Vor-Corona-Niveau.“

Und wie lange müssen Kunden auf einen Reparaturtermin warten? „Kleine Sachen, wie etwa einen Platten, können wir dazwischenschieben. Für größere Reparaturen oder Inspektionen müssen die Leute auf jeden Fall sechs Wochen Wartezeit einplanen.“ Ein Terminzeitraum, mit dem 2-Rad-Büning in Bottrop bei weitem nicht alleine dasteht.