Bottrop. Im Schuldenvergleich im Ruhrgebiet steht Bottrop verhältnismäßig gut da. Allerdings gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Stadtteilen.

Die Schuldnerquote sinkt kontinuierlich, auch in Bottrop. Soweit die gute Nachricht. Allerdings gibt es innerhalb der Stadt massive Unterschiede, wie dem Schuldneratlas des Wirtschaftsinformationsunternehmens Creditreform zu entnehmen ist.

Jährlich veröffentlicht die Creditreform die Quote der Schuldner in den Ruhrgebietsstädten. Es ist die Zahl derer, denen es nicht dauerhaft gelingt, mit ihrem monatlichen Einkommen ihre monatlichen Kosten zu decken, heißt: Ihre Kosten sind höher als ihr Einkommen.

In Kirchhellen sind die wenigsten Bottroper überschuldet

Seit Jahren sinkt die Schuldnerquote in Deutschland, in Nordrhein-Westfalen und auch im Ruhrgebiet. Allerdings ist sie in unserer Region deutlich höher als im Landes- und Bundesschnitt und lag 2022 bei 12,75. In Bottrop rangiert sie bei 10,01, 9888 Menschen sind hier überschuldet, 446 weniger als im Vorjahr.

Die Unterschiede im Stadtgebiet sind allerdings groß: Kirchhellen schafft es auf Platz elf aller Bezirke im Ruhrgebiet mit der niedrigsten Schuldnerquote. Sie liegt dort lediglich bei 5,43. Auf Platz 1 landet der Stadtteil Essen-Heisingen mit 3,39.

Deutlich schlechter sieht es hingegen im Postleitzahl-Bereich 46238 aus, der Batenbrock, Welheim und die Welheimer Mark umfasst. Hier leben die meisten Schuldner (2813), die Quote liegt bei 13,15. Kurz dahinter auf der Negativ-Seite folgt der PLZ-Bereich 46236, also die Stadtmitte, mit einer Schuldnerquote von 12,1.

Schlechtesten Quoten im Ruhrgebiet in Gelsenkirchen, Herne und Duisburg

Bei den Bottroperinnen und Bottropern mit der Postleitzahl 46240, die in der Boy und auf dem Eigen leben, liegt die Schuldnerquote bei 10,98. Deutlich besser ist die Quote mit 7,24 im Bezirk mit der Postleitzahl 46242, also in Vonderort, Lehmkuhle und im Fuhlenbrock. Und am besten ist sie eben in Kirchhellen.

Die schlechtesten Schuldnerquoten im Ruhrgebiet erreichen übrigens Gelsenkirchen und Herne. Sie liegt dort bei 16,94 beziehungsweise 16,44. Dort kann also mehr als jeder Sechste seine Kosten nicht von seinen Einnahmen bezahlen. Nach Postleitzahlen liegen sechs Duisburger Bezirke unter den schlechtesten 20 im Ruhrgebiet.