Bottrop-Kirchhellen/Hünxe. Seit Anfang November ist das Restaurant am Flugplatz Schwarze Heide geschlossen. Die Suche nach neuen Pächtern läuft. So ist der Stand der Dinge.
Wie geht es weiter mit der Gastronomie am Flugplatz? Seit dem 6. November ist das Restaurant an der Schwarzen Heide dicht. Die bisherigen Pächter haben aufgegeben. Das bedeutet aber nicht das endgültige Aus für die Flugplatz-Gastro. Man plane, die Räumlichkeiten wieder neu zu verpachten, sagt André Hümpel, Geschäftsführer des Flugplatzes.
Daran ändert auch die Tatsache nichts, das beim Flugplatz unabhängig von der Gastronomie noch andere Veränderungen anstehen. Hinter den Kulissen laufen die Verhandlungen über die künftige Gesellschafterstruktur der Schwarzen Heide. Mehrere kommunale Anteilseigner wollen ihren Part der Gesellschaft an private Investoren verkaufen.
Verkauf der Flugplatzanteile: Politische Beschlüsse liegen vor, Prozess läuft weiter
Gleichzeitig steht aber auch im Raum, dass eine Minderheitenbeteiligung in kommunaler Hand verbleiben soll. Ursprüngliche Ideen, wonach allein Bottrop Anteilseigner bleibt, haben sich wohl überholt, auch die Gemeinde Hünxe – auf deren Gebiet der Landeplatz ja auch liegt, will im Boot bleiben.
Die entsprechenden politischen Beschlüsse lägen inzwischen vor, sagt Bottrops Stadtkämmerer Jochen Brunnhofer. Derzeit laufe die Vorbereitung zur weiteren Umsetzung der Beschlüsse. Dahinter steht vor allem die Einbeziehung der Gremien des Flugplatzes. Insbesondere die Gesellschafterversammlung müsse über den Verkauf von Anteilen beraten, zuvor seien auch Gespräche im Aufsichtsrat angesetzt.
Bottrop und Hünxe bleiben als einzige kommunale Gesellschafter weiter an Bord
Am Ende wird es dann so kommen, das Hünxe und Bottrop als einzig kommunale Anteilseigner gemeinsam noch 25,2 Prozent der Anteile an der Gesellschaft halten. Die übrigen Anteile gehen in private Hände, gemeinsame Mehrheitsbesitzerinnen sollen die Bottroper Bromkamp Holding GmbH und die Deutsche Industrieanlagen GmbH aus Essen werden, so der Plan. Wann dieser Prozess abgeschlossen ist, sei noch nicht absehbar, so Brunnhofer jetzt auf Nachfrage.
Eine Entscheidung über eine neue Verpachtung der Gastronomie sei aber von all diesen Überlegungen über mögliche künftige Gesellschafterstrukturen nicht berührt. Es sei nicht geplant, mit der neuen Vergabe der Gastronomie zu warten, bis sich die Gesellschafterstrukturen herausgebildet haben.
Interessanter Standort: Es laufen Gespräche mit interessierten Gastronomen
„Es ist ein interessanter Standort und wir führen auch schon Gespräche mit Gastronomen, die Interesse haben, das zu übernehmen“, berichtet Hümpel auf Nachfrage der Lokalredaktion. Nähere Angaben zu den möglichen neuen Pächtern machte er noch nicht. Dafür sei es noch zu früh. Gleichzeitig stellte er auch klar, dass die Flugplatzgesellschaft ein Interesse daran habe, dort so schnell wie möglich zu einer Entscheidung zu kommen.
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Seit 1990 haben die früheren Pächter das Restaurant betrieben. 2004 – nach dem frühen Tod ihres Mannes Hazim – übernahm Mirela Nakicevic (50) dort allein die Regie, später stieg auch ihr Sohn mit ein. Warum die Familie nun aufgibt? Dazu führte sie vor allem Personalmangel, steigende Kosten und auch gesundheitliche Probleme als Gründe an.
In den Verhandlungen geht es auch um mögliche Renovierungsarbeiten
Wegen Überlastung musste sie schon zweimal im Krankenhaus behandelt werden. Putzen, Einkaufen, Vorbereiten und Reinigungsarbeiten – diese Pflichten zählt die bisherige Besitzerin auf. Hinzu komme: Früher seien sie inklusive Aushilfen beim Personal zu zehnt gewesen, nun nur noch zu sechst. Daher die Entscheidung, nun aufzugeben, so schwer es auch falle. „Vor allem für unsere vielen Stammgäste tut es mir sehr leid, aber ich kann einfach nicht mehr“, äußerte sie sich gegenüber der NRZ in Hünxe.
In den Verhandlungen mit potenziellen neuen Pächtern geht es auch um mögliche Renovierungsarbeiten, in der Flugplatzgastronomie, sagt André Hümpel. Was genau gemacht werden und wer dann letztlich für diese Arbeiten aufkommen müsse, dazu könne er auch noch nichts sagen. Das hänge zum Teil ja auch davon ab, welches Konzept der Gastronom in den Räumlichkeiten realisieren wolle.