Bottrop-Kirchhellen. In Kombination mit dem Bolzplatz sollen die Trainingsgeräte zu einem neuen Treffpunkt für die Wöller Jugend werden. So sind sie dort hingekommen.
Vom Bizepstrainer bis zur Beinpresse: Sechs Trainingsgeräte sind am Hans-Söller-Platz unter freiem Himmel aufgebaut. Jedes einzelne versehen mit einer kurzen Anleitung auf gelbem Schild, sollen sie vor allem für die Jugendlichen in Grafenwald attraktiv sein. Als Treffpunkt und als sportliches Angebot, das die Trainingsmöglichkeiten auf dem benachbarten Bolzplatz ergänzt. Rund 18.000 Euro hat sich der Verein Philipp Neri die neue Outdoor-Fitnessanlage kosten lassen; aufgestellt wurde diese vom Grünflächenamt.
„Kongeniale Zusammenarbeit“ von Jugendhilfe-Verein und Stadt Bottrop
Von einer „kongenialen Zusammenarbeit“ mit dem städtischen Fachbereich spricht auch Philipp-Neri-Vorsitzender Andreas Hautkappe. Das Projekt habe seit den ersten Überlegungen im Februar dieses Jahres kurzfristig umgesetzt werden können. Grafenwald, bekennt der Vereinsvorsitzende, sei von Philipp Neri bislang ein wenig stiefmütterlich behandelt worden. Dafür aber scheint das Fitness-Projekt dort schon jetzt gut anzukommen. Vereinsvize Michael Schlagheck erzählte bei der offiziellen Eröffnung: „Ich habe gesehen, dass die Jugendlichen die Geräte schon in Besitz genommen haben.“
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Und im Übrigen nicht nur die, wie Hautkappe mit einem Augenzwinkern bemerkt: Auch verrentete Zeitgenossen würde nicht vertrieben, im Gegenteil. Die Anlage, für Ausflügler ja durchaus auf dem Weg zur Grafenmühle gelegen, könne zu einer Begegnungsstätte für Jung und Alt werden.
Bolzplatz Grafenwald wird zum Multifunktionsplatz
Zumal der benachbarte Bolzplatz von der Stadt gleich mit erneuert wurde, wie Guido Fockenberg vom Fachbereich Umwelt und Grün ergänzt. Später als zunächst geplant – „während des Ausbaus der Schneiderstraße diente der Bereich hier auch als Lagerfläche“ –, aber mit Bedacht hin zu einem Multifunktionsplatz. So eben sei der Boden nun, bemerkt Schlagheck, dass er sogar schon Leute darauf Boule habe spielen sehen.
Bei all dem stehe auch das Spielplatzentwicklungskonzept für Bottrop im Hintergrund, erläutert Fockenberg: „Die Planer haben uns vorgegeben, die Treffpunktfunktion hier zu ertüchtigen.“
Zusammenarbeit mit der OT Freiraum Grafenwald
Bis jetzt treffen sich Jugendliche in Grafenwald gerne an der Kirchenruine am Prozessionsweg, nur wenige Meter entfernt. „Das ist ein schöner Treff, wo aber auch problematische Dinge passieren“, sagt Michael Schlagheck. Streetworkerin Silke Margowski, seit ein paar Wochen in Kirchhellen, Feldhausen und Grafenwald im Einsatz, hat dort schon eine Gruppe von Jugendlichen kennengelernt, die sich vor allem donnerstags und freitags abends an den alten Kirchenmauern einfindet. „Sich dort zu treffen, ist in Ordnung, wenn man sich an bestimmte Regeln hält“, meint Margowski. Es gehe daher nicht etwa um die Vertreibung vom bisherigen Treffpunkt, sondern vielmehr um die Schaffung eines neuen Angebotes.
Silke Margowski will auch ein Auge darauf haben, dass die neue Outdoor-Fitnessanlage „ordentlich bleibt“, also verschont von Verschmutzung oder Vandalismus. Die Fitnessgeräte liegen auf halbem Weg vom Kirchplatz zur OT Freiraum Grafenwald, einem Jugendheim in der Trägerschaft der evangelischen Kirche. „Wir arbeiten eng zusammen“, sagt die Streetworkerin.
Nächstes Philipp-Neri-Projekt: Ertüchtigung der Skateranlage in Kirchhellen
Begrenzt wird das Outdoor-Trainings-Feld von Findlingen, die die Firma Stremmer zur Verfügung gestellt hat. Welche nicht nur nett anzuschauen seien, betonen alle Beteiligten: Zusätzlich zu den Bänken könnten sie als Sitzgelegenheiten dienen, als Hilfsmittel beim Stretchen eingesetzt oder zum Balancieren üben genutzt werden.
Wird die neue Fitness-Anlage gut angenommen, besteht die Möglichkeit, die Fläche noch zu erweitern. Doch das ist Zukunftsmusik. Fest steht für die Philipp-Neri-Vertreter hingegen schon, dass sie als Nächstes das „Aufhübschen der Skateranlage in Kirchhellen“ unterstützen wollen. „Wir wollen neue Elemente unterbringen“, kündigt Andreas Hautkappe an. Die Anlage habe gelitten sowohl unter Vandalismus als auch unter Metallraub.
Der Verein Philipp Neri
Der Verein Philipp Neri fördert Kinder- und Jugendarbeit schwerpunktmäßig in Kirchhellen. Er war Veranstalter von vielen sozialen Projekten wie dem mobilen Klettern am Jugendkloster.
2017 hat sich der Verein als Projektförderer neu aufgestellt. Zweimal im Jahr vergibt der Verein nun auf Antrag Fördergelder für ausgewählte Projekte der Kinder- und Jugendarbeit.
Inzwischen engagiert sich der Verein auch außerhalb von Kirchhellen im Bottroper Süden. Die Vorsitzenden Andreas Hautkappe und Michael Schlagheck betrachten das als Beitrag zum Zusammenhalt der Stadtgesellschaft. So stellte der Verein dem Stadtteilbüro Batenbrock 30 iPads im Wert von 11.000 Euro zur Verfügung.