Bottrop-Kirchhellen. Weil das Gewerbegebiet ans Wassernetz angeschlossen wird, ist die Straße Im Pinntal gesperrt. Warum die RWW-Baustelle bis Ende Oktober dauert.

Durchfahrt verboten – wer aktuell aus Richtung der Pelsstraße ins neue Gewerbegebiet Im Pinntal möchte, der steht vor einer Absperrung. Die RWW baut hier seit Anfang der Woche, das neue Gewerbegebiet wird an die Wasserversorgung angeschlossen. „Die Leitungen in dem neuen Gebiet haben wir schon verlegt. Nun geht es um den Anschluss“, erläutert RWW-Sprecher Ramon Steggink.

Bedeutet also auch: Wer über die Pelsstraße kommt und zu den neuen Firmen will, der muss einen Umweg fahren. Als Umleitungsstrecke ist die Gartenstraße ausgeschildert – zum Unmut der Nachbarn. Denn schon am Montag wälzte sich die Blechlawine durch die enge Anwohnerstraße, drehte eine Runde durchs Dorf, um dann von oben aus Richtung Münster- oder Schulstraße die Zufahrt zum Gewerbegebiet zu nehmen.

Dienstag wurde die Umleitungsempfehlung auf den Schildern bereits verändert

Am Dienstagmorgen gab es dann schon eine erste Änderung. Der Linksabbiegerpfeil auf dem Umleitungsschild war überklebt. Der hatte den Autofahrern zunächst die Fahrtrichtung nach links vorgegeben. Stattdessen fordert ein schwarzer Klebebandpfeil nun zum Rechtsabbiegen auf. So werden die Autofahrer zumindest nicht mehr durch die Wohngebiete geleitet. Stattdessen fließt der Verkehr dann weiter über die Pelsstraße in Richtung Schul- oder Münsterstraße.

Bereits am Dienstagmorgen hatte jemand die Umleitung neu ausgeschildert – wohl um die Anwohner im Wohngebiet zu entlasten.
Bereits am Dienstagmorgen hatte jemand die Umleitung neu ausgeschildert – wohl um die Anwohner im Wohngebiet zu entlasten. © Matthias Düngelhoff

Aus Sicht der Anwohner ein erster richtiger Schritt. Noch sinnvoller wäre es ihrer Meinung nach aber, den Verkehr gar nicht erst bis zur Gartenstraße fließen zu lassen, sondern ihn stattdessen schon eher umzuleiten – über die Pelsstraße. Gerade die Gartenstraße sei in dem Bereich doch sehr eng und nicht besonders gut befestigt, urteilen Stefan Siebeker und Jörg Gelling.

Bis Ende Oktober / Anfang November werden die Bauarbeiten wohl dauern, kalkuliert die RWW. Die beiden Anwohner befürchten daher: „Wenn das hier fertig ist, ist rundherum alles marode.“ Denn im Umfeld liegen an Pels- oder Raiffeisenstraße weitere Gewerbebetriebe. Logisch, dass hier nicht nur Pkw unterwegs sind. Auch schwere Lkw suchen sich ihre Wege über die Umleitungsstrecken.

RWW arbeitet in zwei Bauphasen in Kirchhellen

Die RWW hat die Arbeiten in zwei Bauphasen aufgeteilt. Zunächst ist das Teilstück zwischen Gartenstraße und der Einfahrt ins neue Gewerbegebiet betroffen. In der Zeit ist die Zufahrt nur aus Richtung Schul- und Münsterstraße möglich. Später dreht sich die Baustelle, dann ist das Teilstück zwischen Schulstraße und Zufahrt Gewerbegebiet gesperrt. Wer zu den Betrieben möchte, muss dann über die Pelsstraße anfahren.

Die RWW schließt das neue Gewerbegebiet Im Pinntal in Bottrop-Kirchhellen an die Wasserversorgung an. Deswegen ist die Straße für vier Monate gesperrt. Seat Bellendorf hat sich eine provisorische Zufahrt angelegt.
Die RWW schließt das neue Gewerbegebiet Im Pinntal in Bottrop-Kirchhellen an die Wasserversorgung an. Deswegen ist die Straße für vier Monate gesperrt. Seat Bellendorf hat sich eine provisorische Zufahrt angelegt. © Matthias Düngelhoff

Bei Seat Bellendorf hat man pragmatisch auf die Situation reagiert. Kunden, die von unten über die Pelsstraße kommen, werden nach rechts in die Gartenstraße geleitet. Von dort aus hat sich das Autohaus eine provisorische Zufahrt auf das Gelände geschaffen.

Neue Leitungen müssengespült werden, um Qualität des Trinkwassers sicherzustellen

Grundsätzlich sehen auch die anderen Anlieger der umliegenden Straße, dass es zu der Baustelle keine Alternative gibt. Schließlich muss das neue Gewerbegebiet mit seinen künftigen Nutzern an die Wasserversorgung angeschlossen werden.

Das ist eben nicht so einfach. Man arbeite in beide Richtungen und habe die Bauzeit mit Einrichtung der Baustelle, Erdarbeiten, Abbau der Baustelle aber auch den nötigen Beprobungen so geplant. Denn beim Bau von Trinkwasserleitungen gehe es eben auch darum, die Leitungen zu spülen, zu reinigen und zu chloren, damit am Ende die Qualität des Trinkwassers gewährleistet sei.

Da könne es durchaus vorkommen, dass niemand auf so einer Baustelle zu sehen sei, die Leitung aber unter Druck stehe, gespült werden und die nächste Probe ausgewertet werde, wirbt Steggink um Verständnis. Das könne durchaus ein längerer Prozess sein. „Aber nur so können wir sicherstellen, dass das Wasser am Ende den Vorgaben entspricht.“

Ob die Sperrung der Kreuzung am Ende tatsächlich über den gesamten Zeitraum aufrecht erhalten werden müsse oder ob zu einem späteren Zeitpunkt auch eine andere Lösung für den Verkehrsfluss gefunden werden könne, könne man bei der RWW noch nicht einschätzen.

In einer ersten Variante des Textes war fälschlich von einer Bauzeit von vier Monaten die Rede. Tatsächlich kalkuliert das Wasserwerk mit einer Bauphase bis Ende Oktober / Anfang November. Wir haben das entsprechend in dem Artikel korrigiert.