Bottrop. Im November ist das Aus der letzten Bottroper Hauptschule in Welheim beschlossen worden. So blicken die anderen Schulen auf die Entwicklung.
Es ist das erste Schuljahr seit dem Aus der Hauptschule Welheim. Im vergangenen November hatte der Rat das Auslaufen der letzten Hauptschule Bottrops rückwirkend zum Schuljahr 2021/22 beschlossen. Erneut waren zu wenige Anmeldungen für die fünfte Klasse eingegangen, die Bezirksregierung zwang die Stadt zu diesem Schritt.
Wie wirkt sich das auf die übrige Bottroper Schullandschaft aus, was passiert mit Schülerinnen und Schülern, die nicht mehr die Möglichkeit haben, auf die Hauptschule zu wechseln? Die es aber auf der Real- oder Gesamtschule nicht schaffen?
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Bottroper Realschulleiterin: Schließung der Hauptschule „bedauerlich“
Die Schulleiterin der August-Everding-Realschule, Maria Stolte-Enck, berichtet, dass es vergangenes Jahr nur wenige Abgänger gegeben habe. Die meisten würden das Schuljahr, falls sie die Nachprüfungen nicht bestehen, wiederholen. Diejenigen, die die Schulform wechseln, würden meistens auf die Gesamtschule gehen. Es sei „außerordentlich bedauerlich“, dass die Hauptschule in Welheim schließe, sagt Maria Stolte-Enck. Gerade für Schülerinnen und Schüler, die die Hauptschule dringend benötigen, sei die Auflösung sehr fraglich.
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Laut Angaben der Stadt haben zum Schuljahr 2021/22 insgesamt 13 Schülerinnen und Schüler von der Realschule auf die Hauptschule gewechselt, einer auf die Gesamtschule.
An der August-Everding-Realschule sei den Lehrern und Eltern daran gelegen, dass die Kinder möglichst nicht die Schulform wechseln müssen. Eine Möglichkeit der Unterstützung sind die „Bildungsgutscheine“, die während der Coronazeit eingeführt wurden, um eine durchgängige Beratung zu bieten sowie die Schülerinnen und Schüler ihrem Wissenstand nach zu fordern und zu fördern.
Volle Bottroper Gesamtschulen – kaum noch Plätze frei
Zu Problemen kommt es allerdings bei den Gesamtschulen, alle woanders abgehenden Schülerinnen und Schüler bei sich aufzunehmen. Es würden einige Anfragen von Abgängern eintreffen, allerdings habe beispielsweise die Janusz-Korczak-Gesamtschule nur wenige Plätze frei, da die Jahrgänge voll seien, sagt Schulleiter René Heuwieser.
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Da Gesamtschulen bereits alle Schulformen abdecken, sei es nur selten der Fall, dass Schüler wiederum von dort auf eine Hauptschule wechseln würden. „Die Schüler wechseln nur dann auf die Hauptschule, wenn die Eltern das Gefühl haben, ihre Kinder würden in einem so großen Schulsystem wie dem der Gesamtschule untergehen“, sagt Rene Heuwieser. „Dann wird auf das kleinere System der Hauptschule zurückgegriffen.“
An der Willy-Brandt-Gesamtschule gebe es aktuell noch keinen großen Andrang, so Schulleiter Markus Reuter. Problematisch könne es allerdings werden, wenn die Hauptschule gar keine Schüler mehr aufnimmt. „Wenn wir zukünftig einen hohen Andrang von Schülerinnen und Schülern bekommen, müssten neue Klassen gebildet werden“, sagt Markus Reuter. Das sei aber eigentlich gar nicht möglich. „In den bestehenden Klassen sind nur wenige bis gar keine Plätze frei und mehr Klassen können nicht gebildet werden, da die räumlichen Möglichkeiten begrenzt sind.“