Bottrop-Kirchhellen. Der Mobilfunkmast an der Grafenmühle sendet nun Signale in die Kirchheller Heide. Ein erster Netzbetreiber hat seine Infrastruktur montiert.
Die Kirchheller Heide ist seit einiger Zeit kein Funkloch mehr. Der neue Funkmast, der im Bereich der Grafenmühle aufgestellt wurde, ist inzwischen bestückt und sendet das Signal auch in die Heide. Die Deutsche Funkturm GmbH hat den Mast gebaut, sie bietet Mobilfunkanbietern an, dort ihre Sender zu montieren.
Seit einiger Zeit hängen nun die ersten Sender an dem Mast im Bereich von Grafenmühle und Alter Postweg. Die Telekom hat ihre Technik aufgebaut. Inwieweit auch andere Mobilfunkanbieter den Mast nutzen werden, dazu könne er noch nichts sagen, erklärt Deutsche Funkturm-Sprecher Benedikt Albers. Konkrete Anfragen gebe es bisher zwar nicht, doch es sei denkbar, dass auch Vodafone, Telefonica (O2) und der neue vierte Netzanbieter 1&1 den Mast künftig nutzen. Zumindest sei er dafür ausgelegt, so Benedikt Albers.
Wegen des Abrisses der Fördertürme war der neue Mast nötig geworden
Warum der neue Mobilfunkmast? Vereinfacht ausgedrückt ist das Ende des Bergbaus schuld. Denn bis dahin nutzten die Mobilfunkanbieter den Förderturm von Schacht 10 am Alten Postweg für ihre Sendetechnik. Mit dem Ende des Bergbaus und dem anstehenden Abriss der Anlagen hat die RAG den Anbietern kündigen müssen. Die Folge: Funklöcher in der Heide.
Darunter hatten vielleicht nicht in erster Linie die Spaziergänger in dem Naturschutzgebiet zu leiden. Im Gegenteil, vielleicht ist so ein Aufenthalt in der Natur ohne Handy-Klingeln ja sogar ganz angenehm. Allerdings wird in der Heide ja auch gearbeitet. So hatten unter anderem die Mitarbeiter des Heidhofs unter der schwierigen Erreichbarkeit zu leiden. Und auch manche Spaziergänger hatten dann doch die Netzabdeckung vermisst. So berichtete Werner Meemken, RVR-Revierförster, gegenüber der Lokalredaktion von Ausflüglern in der Halde, die ihn auf die Funklöcher angesprochen hätten.
Handy loggt sich in der stärksten Funkzelle ein
Das alles soll mit dem neuen Mast Geschichte sein. Die Telekom sendet von dort aus im LTE-Standard. Doch wie weit strahlt das Netz nun aus? Das vermag Benedikt Albers nicht zu sagen, es gibt zu viele Faktoren, die das beeinflussen – darunter etwa die Topographie und die Umgebung des Standortes.
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40 Meter ist der Mast hoch, das Netz strahle im 360 Grad-Radius, aber nicht in jede Richtung gleich. Dazu komme ja, dass aus anderen Richtungen andere Funkmasten ihr Signal senden. „Das Handy loggt sich dann automatisch immer im stärksten Turm ein.“
Bauantrag für weiteren Funkmast in Bottrop-Grafenwald
Doch nicht nur an Schacht 10 wurden die Mobilfunksender demontiert, auch an Schacht 9 am Vossundern bekamen die Anbieter die Kündigung – aus bekannten Gründen. Seither steht dort unmittelbar an der Bottroper Straße ein provisorischer Funkmast. Der soll selbstverständlich auch durch eine dauerhafte Lösung ersetzt werden.
Die entsprechend Fläche dafür habe man bereits ausgeguckt, einen Mietvertrag unterschrieben, sagt Benedikt Albers. Im Prinzip soll der neue Mast nur wenige Meter entfernt vom jetzigen Provisorium in die Höhe wachsen. Mitte kommenden Jahres könnte es so weit sein, sagt Albers. Das sei aber immer auch abhängig von der Baugenehmigung.