Bottrop-Kirchhellen. Die Bässe lassen den Boden beben, die Musik übertönt selbst die Motorräder. Ein Biergarten verwandelt die Grafenmühle in ein Festivalgelände.
Dies ist die erste „Kulturbühne Open-Air“-Veranstaltung im Biergarten „Chill in the Mill“ an der Grafenmühle mit gleich zwei prominenten DJs: DJ AXLNT, der bereits auf Festivals wie „Luft&Liebe“ oder im „World Club Dome“ aufgelegt hat, beschallt die Gäste die meiste Zeit über mit seiner Musik. Um 22 Uhr tritt dann der auf, auf den alle gewartet haben: DJ Da Hool, bürgerlich der Bottroper Frank Tomiczek. Einen Namen hat er sich bereits auf großen Veranstaltungen wie dem Parookaville in Weeze oder dem Tomorrowland gemacht.
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Schon vor dem offiziellen Beginn um 19 Uhr sitzen bereits viele auf dem Gelände und lauschen den, erstmal, entspannten Elektro-Beats. Eigens für die Veranstaltung wird ein kleiner Strand mit Strandstühlen aufgebaut – ein Mini-Pool ist gleich um die Ecke. Auch wenn die Sonne nicht durch die Wolken kommt, fühlt es sich trotzdem so an wie ein Tag auf einem Festival.
Veranstalter: „Es kommt noch viel auf uns zu“
Erwartet werden bis zu 400 Besucher, sagt Veranstalter Felix Baumeister: „Bei 400 Leuten ist aber erstmals Schluss, wir wollen das heute in einem kleinen Rahmen halten. Für die Zukunft können wir das Gelände aber erweitern für bis zu 1300 Gäste. Heute wollen wir aber schauen, welches Publikum angezogen wird. Es kommt noch viel auf uns zu.“
Das „Chill in the Mill“ mit den beiden DJs ist die erste Bühne ihrer Art auf dem Gelände. Schon früh bildet sich eine Schlange und der Strom an neuen Gästen nimmt einfach nicht ab. Das Publikum ist so bunt gemischt wie die Eissorten bei „Purple Turtle“ nebenan: Vom Kleinkinderalter bis zu einem Seniorenpaar mit ordentlich Hüftschwung ist alles dabei. Sogar ein Besucher mit Krücke und Beinschiene lässt sich nicht davon abhalten, die Veranstaltung zu besuchen.
Der Plan: Immer größer werden
Die Planung für den Event war ein Schnellschuss. Innerhalb von drei Wochen wird alles aus dem Boden gestampft und entworfen. Die Pläne für die Zukunft sind bereits gemacht: „Demnächst wollen wir nicht nur elektronische Musik spielen. Hier kann man auch seine Weihnachts- oder Sommerfest im Biergarten machen. Einmal im Monat möchten wir was selber auf die Beine stellen. Dafür sprechen wir größere Firmen an, damit das Event auch größer wird. Wir haben eine Idee für September – da muss aber das Wetter mitspielen. Nächstes Jahr wollen wir noch größer werden. Danach das Jahr noch größer.“, sagt Baumeister.
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Und die Gäste? Die kommen nicht nur aus Grafenwald und freuen sich auf einen guten Abend: „Wir haben das hier aus Zufall entdeckt und freuen uns auf gute Musik, Spaß und natürlich gute Getränke!“, erzählen Tanja und Steffi, beide aus Dorsten. Dem kann sich auch die Gruppe rund um die Oberhausener Stefan, Steffi, Jens und Anita nur anschließen.
Viele Gäste kommen aus anderen Städten
Natürlich lassen sich auch Kirchhellener die Chance nicht entgehen, ihren Lieblingsmusiker in nächster Nähe auf der Bühne zu sehen. So wie Mariosz: „Bei so einem DJ wird es ein voller Haus. Ich bin mit DJ Da Hool aufgewachsen und habe schon viel von ihm gesehen. Jetzt sind wir ganz nah dran. Das ist Wahnsinn!“. Auch seine Tochter Olivia hält es schon früh nicht mehr auf dem Stuhl. Sie animiert ihren Vater, der sich für Da Hool, am späten Abend, noch warm tanzen muss.
Um Punkt 22 Uhr ist es dann so weit: DJ Da Hool betritt die Bühne und ruft: „Bottrop, habt ihr Spaß? Ihr seid geil!“ Seine Beats lassen das Ohr klingeln und das Tanzbein schwingen. Da kann sich dann wirklich niemand mehr auf den Sitzplätzen halten.