Bottrop. Die Bottroper Fördergelder für Photovoltaikanlagen waren dieses Jahr schnell ausgeschöpft. Ende 2022 haben die Bürger neue Chancen auf Zuschüsse.

Die Bottroper Solaroffensive wird weitergehen. Nach dem stillschweigenden Okay der Ratsparteien im Finanzausschuss wird der Stadtrat voraussichtlich am Dienstag die Verwaltung beauftragen, die Förderung von Photovoltaikanlagen in Bottrop auszubauen und auch im Jahr 2023 finanzielle Anreize für die Errichtung von Photovoltaikanlagen zu schaffen. Denn die Solaranlagen dienten einer sicheren, bezahlbaren und auch klimafreundlichen Energieversorgung.

Die Förderbeträge je verbrauchter Megawattstunde (MWh) bei der Stadt werden im nächsten Förderprogramm fast verdoppelt. Statt bisher 4,58 Euro werden jetzt 8,50 Euro je MWh Strom in die Solaroffensive fließen. Als Berechnungsbasis für diese Fördergelder dient weiterhin der Stromverbrauch der Stadtverwaltung. Dieser lag in ihren Gebäuden in den vorangegangenen Jahren im Durchschnitt bei 6.612 MWh. Aus dem Verbrauch von Strom 2019 ergab sich so eine Summe von rund 55.000 Euro für die Solaroffensive. Im Jahr 2020 waren es rund 50.000 Euro. Die Stadtverwaltung führt den im Vergleich zu 2019 geringeren Stromverbrauch vor allem darauf zurück, dass während der längeren Corona-Lockdown-Zeiten die Schulen geschlossen waren. Im Jahr 2021 standen so 35.000 Euro für die Solaroffensive bereit.

Rund 100.000 Euro Fördergelder in drei Monaten ausgeschöpft

Das Budget der Solaroffensive für dieses Jahr dagegen konnte die Stadt durch Finanzmittel des Landes auf rund 100.000 Euro erhöhen. Inzwischen sei das städtische Förderprogramm allerdings so bekannt und gefragt, dass diese Gelder trotz der Aufstockung bereits im ersten Quartal 2022 komplett ausgeschöpft waren, lässt Oberbürgermeister Bernd Tischler in einem Bericht für den Finanzausschuss wissen. Die jährliche Steigerung der Fördersumme je verbrauchter MWh sei auch deshalb sinnvoll, weil es Ziel der Stadt sei, ihren eigenen Stromverbrauch zu verringern, und die Gesamtfördersumme somit andernfalls ebenfalls sinken würde.

Start der Bottroper Solar-Offensive: Oberbürgermeister Bernd Tischler (l.), Umweltressortleiter Stefan Beckmann (M.), ̈und Innovation City-Geschäftsführer Burkhard Drescher starteten das Förderprogramm im März 2019 auf dem Dach des Josef-Alber-Gymnasiums in Bottrop.
Start der Bottroper Solar-Offensive: Oberbürgermeister Bernd Tischler (l.), Umweltressortleiter Stefan Beckmann (M.), ̈und Innovation City-Geschäftsführer Burkhard Drescher starteten das Förderprogramm im März 2019 auf dem Dach des Josef-Alber-Gymnasiums in Bottrop. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Außer Solaranlagen auf den Bottroper Dächern stellt die Stadt inzwischen auch Fördergelder für sogenannte Stecker-Solargeräte bereit. Von 2019 bis 2021 konnte sie damit 200 Photovoltaikanlagen und 40 Stecker-Solargeräte unterstützten. In diesem Jahr bewilligten ihre Beschäftigten 2022 mit dem aufgestockten Budget Zuschüsse für weitere 100 Dachanlagen und 40 Stecker-Solargeräte. In den letzten vier Jahren flossen somit städtische Gelder in den Bau von 300 Solaranlagen und 80 Solar-Geräten.

Bottroper Firmen bauten gut ein Viertel der Solaranlagen ein

Der Oberbürgermeister lässt in der städtischen Bilanz hervorheben, dass etwa ein Viertel der geförderten Solaranlagen direkt von Bottroper Unternehmen eingebaut worden seien. Mit dem Bau der Photovoltaik-Anlage seien oft auch Gebäudesanierungen und weitere Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz verbunden. Details über die Fördermöglichkeiten erfahren die Bürgerinnen und Bürger gegen Ende des Jahres kurz vor dem Start des neuen Förderprogramms.