Kirchhellen. Corona und der Abgang von Lehrer Guido Montag haben die Tradition der Sommerkonzerte am Vestischen unterbrochen. Jetzt kommt etwas Neues.

Es wird warm, laut und voll werden im Brauhaus am Ring am 21. und 22. Juni. Vier musikalische Formationen des Vestischen Gymnasiums gestalten zwei Konzertabende. Sie knüpfen an an die Tradition der „Sommerkonzerte“, heißen aber nicht so. In Sachen Technik wollen die Veranstalter Maßstäbe setzen. Das geht damit los, dass sie für das Konzert extra eine Bühne bauen.

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Die Brauhaus-Bühne ist brüchig geworden. Deshalb wird für das Schulkonzert eine neue gebaut..
Die Brauhaus-Bühne ist brüchig geworden. Deshalb wird für das Schulkonzert eine neue gebaut.. © Kai Süselbeck

Denn die Brauhaus-Bühne hat’s hinter sich. Sie ist wegen fehlender Standfestigkeit inzwischen abgebaut. Dann bauen wir uns eben selbst eine, sagt Johannes Schröers, Musikstudent und Organisator einer Musiktechnik-Veranstaltungsreihe am Jugendkloster. Dank guter Kontakte zur Veranstalterszene wird für die beiden Konzerte sogar eine Bühne auf drei Ebenen gebaut, damit alle Mitwirkenden gut zu sehen sind. Ebenfalls wegen der Kontakte zum Veranstaltungstechniker sollen Licht und Ton bei diesem Konzert Maßstäbe setzen: „Ich will nicht behaupten, dass es so etwas noch nicht gegeben hat im Brauhaus am Ring. Das ,Rockorchester Ruhrgebeat’ kommt zu seinen Auftritten in Kirchhellen ja auch mit jeder Menge Technik. Aber es wird zumindest vergleichbar sein.“

Motto der Konzertabende: „In Love with the World“

„In Love with the World“ haben die mitwirkenden Schülerinnen und Schüler den Konzertabend überschrieben. Ursprünglich hatten sie den Songtitel „On Top of the World“ aus dem Barbie-Film „Princess Charm School“ gewählt. Als Reaktion auf den Krieg in der Ukraine haben sie ihn abgeändert.

Die 60 Mitwirkenden bereiten sich seit Januar jede Woche unter Anleitung von Schröers und Musiklehrerin Corinna Neumann auf das Konzert vor. „Es ist kein Sommerkonzert“, sagt Schröers, „schon aus Respekt vor Guido Montag, der über Jahre an der Schule dieses Format aufgebaut hat.“ Guido Montag war mehr als 20 Jahre lang Leiter des Schulorchesters am Vestischen Gymnasium.

Vier Formationen und der Kunstkurs arbeiten an der Gestaltung

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Das Konzept für das etwas andere Schulkonzert entstand aus der Frage von vier Formationen: Was können wir gemeinsam auf die Beine stellen. Um eine Antwort zu geben, hat sich die Schulband zusammengetan mit den Schulchören der Klassen 5 und 6 sowie der Klassen 7 bis 12 und dem Vokalensemble der Schule, das aus aktuellen und ehemaligen Schülerinnen besteht. Insgesamt werden 60 Schülerinnen und Schüler auf der dreistufigen Bühne zu sehen sein. Schroers: „Wir werden auf der Bühne jeden Quadratmeter brauchen.“ Und den Platz dahinter: Dafür gestaltet nämlich wie in den Jahren zuvor der Kunstkurs von Kunstlehrerin Astrid Bagh ein neun Meter breites Bühnenbild.

Und das gibt es zu hören

Corinna Neumann (links) und Johannes Schröers (rechts oben) mit den Schülerinnen und Schülern aus den beiden Chören in der Aula des Schulzentrums
Corinna Neumann (links) und Johannes Schröers (rechts oben) mit den Schülerinnen und Schülern aus den beiden Chören in der Aula des Schulzentrums © Kai Süselbeck

Mit Begeisterung und Ausdauer haben die jungen Musiker am Repertoire für die Konzertabende gearbeitet, berichtet Schröers. Die Songvorschläge aus ihren Reihen waren so zahlreich, dass die Organisatoren auf die effektivste Methode zurückgegriffen haben, möglichst viele bekannte Melodien in einem Konzertabend unterzubringen: „Wir haben drei Medleys im Programm.“ Außerdem Songs von Abba, Adele, Udo Lindenberg und Robbie Williams sowie einen Klassiker aus dem Kult-Tanzfilm „Dirty Dancing“. Die Musiker hoffen, dass sie mit ihrem Programm das Publikum mitreißen können, sagt Johannes Schröers: „Wir möchten kein Konzert machen, bei dem man nur zuhört. Mitsingen ist ausdrücklich erwünscht.“

Die Karten für dieses Konzert kosten drei Euro. „Wir hätten ein Vielfaches nehmen müssen, wenn wir die Technik hätten bezahlen müssen“, sagt Johannes Schröers. Wer mehr geben will, kann das wie in den Vorjahren gerne tun: An den Ausgängen stehen Schüler mit Spendenkörbchen. Der Erlöst geht an einen guten Zweck und dient der Finanzierung der musikalischen Arbeit am Vestischen: Neue Instrumente und neue Noten werden immer gebraucht.

Die Karten gibt es im Vorverkauf in der Humboldt-Buchhandlung. Einlass ist 18.30, Konzertbeginn 19 Uhr. Aus organisatorischen Gründen wird es diesmal kein drittes Konzert für Grundschüler geben.

Freiluftkonzert der Blasmusiker

Am Mittwoch, 25. Mai, um 19 Uhr geben die Kirchhellener Blasmusik und die Blaskapelle Grafenwald, beide geleitet von Uwe Krause, ein gemeinsames Freiluftkonzert vor dem Brauhaus am Ring.

Wegen der nicht mehr brauchbaren Brauhaus-Bühne „haben wir uns entschlossen, das Konzert als Freiluftveranstaltung vor dem Brauhaus durchzuführen“, sagt Heiz Dohmen, Vorsitzender der Kirchhellener Blasmusik. „Die Musiker werden sich draußen vor dem Brauhaus aufbauen. Das Brauhaus sorgt für Getränke und Essen. Bei schlechter Witterung können wir das Konzert in den Brauhaussaal verlegen.“

Der Eintritt ist frei. Für Spenden stehen Behälter bereit.