Bottrop. Für die Feiertage bietet sich eine ausgiebige Radtour an. Doch, wohin soll es gehen? Ein Experte gibt Tipps, welche Ausflüge sich lohnen.
Wer die Ostertage optimal nutzen möchte, sollte das Fahrrad aus dem Keller holen. Die jüngsten Wetterberichte versprechen angenehme Temperaturen (15 bis 19 Grad) und Sonnenschein im Ruhrgebiet. Die Verpflegung für eine ausgiebige Tour ist schnell vorbereitet, der platte Reifen fix aufgepumpt – doch die entscheidende Frage bleibt: Wo soll es eigentlich hingehen? Heinz Brockmann aus dem Bottroper ADFC-Vorstand kennt die Radwege in der Umgebung und weiß, worauf es bei der Planung ankommt. Regelmäßig organisiert er begleitete ADFC-Radtouren. Für Ostern gibt Brockmann Tipps, welcher Ausflug sich lohnen könnte:
Ostertour (20 Kilometer)
Auf der Ostertour erkunden Radfahrer den Bottroper Süden und landen bei den größten Eiern der Stadt: den Fauleiern der örtlichen Kläranlage. Die Tour umfasst etwas mehr als 20 Kilometer, eine leichtere Strecke, die sich auch für Gelegenheitsfahrer eignet. Sie beginnt beim Rathaus und führt zunächst in Richtung Welheim durch die malerische Gartenstadt, danach passieren Radler das Restaurant des ehemaligen RWE-Spielers Willi „Ente“ Lippens (hier bietet sich ein Zwischenstopp an).
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Unterwegs gibt es eine ausgestellte Turbinenwelle (nach acht Kilometern), den Carbon Obelisk (nach neun Kilometern) und Graffiti-Kunst an Brückenpfeilern (nach 12,5 Kilometern) zu entdecken. Kurz darauf erreichen Ausflügler die Kläranlage und können in Anbetracht der riesigen Fauleier pausieren, um etwas Osterstimmung aufkommen zu lassen.
Von dort geht es an weidenden Beton-Schafen vorbei und entlang der Emscher zum Berne Park in Ebel. Noch ein paar Kilometer weiter, dann ist das Ziel erreicht: Die Radler stehen wieder vor dem Rathaus. Rad-Experte Brockmann sagt: „Die Tour ist kurz, aber es sind viele Highlights zu sehen.“
Tiger and Turtle (62 Kilometer)
Die mittelschwere Tour erfordert eine gute Grundkonditionen, aber kein besonderes Können. Die 62 Kilometer lange Strecke verläuft auf überwiegend befestigten Wegen mit einzelnen Steigungen (400 Höhenmeter). Unterwegs passieren die Radler unter anderem das Haus Ripshorst (RVR-Besucherzentrum) und können den Ausblick auf die Regattastrecke Wedau genießen.
Das große Highlight: der „Tiger & Turtle – Magic Mountain“ in Duisburg. Die begehbare Achterbahn-Skulptur gehört zu den beliebtesten Fotomotiven im Ruhrgebiet – ist daher immer einen Besuch wert. Auf dem Rückweg kommt man am Duisburger Innenhafen vorbei, dort laden mehrere Restaurants zum Verweilen ein.
Nienhausen (36 Kilometer)
Diese Tour beginnt erneut am Bottroper Rathaus und auch hier ist eine gute Grundkondition gefragt. Die Strecke führt in Richtung Essen und Gelsenkirchen. „Da sind ganz spannende Orte zu entdecken, die nicht jeder kennt“, sagt Brockmann. Ein erstes Highlight: Nach rund zehn Kilometern erreichen Fahrradfahrer die Zeche Carl in Essen, von dort geht es weiter durch die Siedlung Grawenhof in GE-Heßler.
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„Wenn ich da mit den Leuten durchfahre, sind die immer ganz baff“, berichtet Brockmann. In den zwei Nachbarstädten gibt es noch mehr Bergbau-Geschichte zu entdecken: die Zeche Nordstern (1986 stillgelegt) und die Schurenbachhalde (mit ihrer mondähnlichen Landschaft) liegen auch auf dem Weg. Nach 36 Kilometern erreichen die Radler dann wieder das Rathaus.
Zum Ruhrtalblick nach Steele (50 Kilometer)
Es geht wieder nach Essen und dieses Mal in den Stadtteil Steele. Ein Trip, der mit dem Blick auf die Ruhr belohnt wird. Vor Ort kann dann im Café oder Restaurant entspannt werden. Zu erkunden gibt es unter anderem Wandmalereien (nach 21,5 Kilometern) und den Steeler Stadtgarten (nach 22,5 Kilometern). Die mittelschwere Strecke verläuft überwiegend auf befestigten Wegen.