Bottrop. Vergangenen Sommer stellte die Stadt Bottrop große Pflanzkübel in der City auf. Jetzt sind sie eher ein Ärgernis. Aber es gibt neue Pläne.

Sind das Grünpflanzen oder kann das weg? Nicht wenige Passanten und am Stadtbild interessierte Bottroperinnen und Bottroper blicken auf die großen, bunten Blumenkübel in der City und schütteln den Kopf. Erst im vergangenen Jahr sind die farbenfrohen Pflanzkübel – finanziert aus Mitteln der Städtebauförderung – aufgestellt worden. Und von Anfang an hat es Stimmen zur Bepflanzung gegeben: „Zu klein, zu mickerig für so große Töpfe“, hat es damals geheißen.

Blumentöpfe in der Bottroper Innenstadt: Ein trauriger Anblick

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Jetzt bieten die meisten Töpfe einen traurigen Anblick: Man könne nicht mehr zwischen Unkraut und Pflanzen unterscheiden, beschmierte oder beschädigte Kübel seien eher dazu geeignet, dem Gesamteindruck der City zu schaden, so Besucher der Innenstadt. Einer Meinung, der sich zum Beispiel auch Dirk Helmke anschließt.

Seit Jahren engagiert sich der Bottroper für seine Stadt, in Interessengemeinschaften, als Vorsitzender des Fördervereins der Kulturkirche oder „Vater“ des wieder aufgelebten Boyer Wochenmarktes. Vor Ostern sei das besonders traurig. „Verunkrautete oder leere Kübel auf der Hansastraße, an der Osterfelder Straße, sind bestimmt kein schöner Rahmen für die Feiertagseinkäufe, dann sollte man lieber gar nichts aufstellen.“

Dieser Blumenkübel an der Hansastraße erinnert eher an die blaue Tonne. Zierpflanzen oder Unkraut? Was hier dünn wächst, lässt sich nur schwer identifizieren.
Dieser Blumenkübel an der Hansastraße erinnert eher an die blaue Tonne. Zierpflanzen oder Unkraut? Was hier dünn wächst, lässt sich nur schwer identifizieren. © FUNKE Foto Services | Oliver Müller

Ausschreibung für Bepflanzung der Blumenkübel läuft

Kritik, die Tilman Christian absolut nachvollziehen kann. Der Abteilungsleiter des städtischen Fachbereichs Umwelt und Grün, in dessen Verantwortung die Pflege der Pflanzkübel liegt, weiß um den Zustand: „Mich stört das als Bottroper selbst und wir wollen das auch schnellstmöglich ändern.“ Nach- oder Neubepflanzungen seien geplant, die notwendigen Ausschreibungen dafür liefen, aber bislang habe es dort noch kein Ergebnis gegeben.

Was Tilman Christian aber auf Anfrage der WAZ sagen kann: „Die Pflanzkübel sollen bis Ende April wieder in einem guten Zustand sein, wenn sich die Ausschreibungen weiter hinziehen, haben wir im Fachbereich beschlossen, selbst Hand anzulegen und alles neu zu bepflanzen, teilweise Umstellungen vorzunehmen und die Kübel zu reinigen, ich werde mich da sicher nicht rausnehmen.“

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Stadt Bottrop will weitere Blumenkübel kaufen

Vor Ostern sei das natürlich nicht mehr möglich, bremst Tilman Christian jede voreilige Hoffnung. Aber, dass noch im April etwas passiere, dafür lege er seine Hand ins Feuer. Einen Abbau kann er sich auf keinen Fall vorstellen. Vielmehr sollen sogar neue Pflanzkübel hinzu kommen. „Und schließlich sind nicht alle Töpfe gleichermaßen betroffen, zum Beispiel vor Rossmann mit zugehöriger Sitzbank oder beim Rathaus sieht alles noch ganz gut aus.“ Eine Wegnahme der Kübel wäre für ihn zugleich eine Kapitulation vor dem Vandalismus, der leider in letzter Zeit zugenommen habe. „Würden wir alles aus der Stadt wegnehmen, was schön ist, aber leider auch beschädigt werden kann, gäben wir denen Recht, die Dinge einfach nur zerstören oder klauen wollen, wie zum Beispiel die Pflanzen aus den Töpfen.“

Das kosten die XXL-Blumentöpfe

Ein buntes Band, das Farbe und hübsche Blumen in die Innenstadt bringen soll: So hieß es im vergangenen Sommer bei der Aufstellung der großen Pflanzkübel in der City. Das Geld kam aus Mitteln der Städtebauförderung.

Ungefähr 20 XXL-Blumentöpfe stehen nun in der Innenstadt. Ein Blumentopf kostet je nach Größe zwischen 500 und 700 Euro, so der Fachbereich Umwelt und Grün damals.

Auch zum Vorwurf der „mickerigen Bepflanzung“ nimmt Tilman Christian Stellung. Man werde zusehen, dass künftig auch mehr, beziehungsweise größere Pflanzen eingesetzt würden, die dann allerdings auch dementsprechen teurer seien. Was die Betreuung und Bewässerung angehe, sei man im Gespräch mit den zuständigen Quartiershausmeistern. Fazit bei Umwelt und Grün: „Wir wollen eine schöne Stadt und die positive Resonanz auf die neuen Pflanzkübel im letzten Jahr hat uns ermutigt, da jetzt auch noch einmal neu zuzupacken.“